Europa tanzt in Graz an
Von zart über eruptiv bis schräg: Zeitgenössische Ausdrucksformen aus Ost und West beflügeln erneut beim Festival „tanz schritt weise“.
Morgen ist es wieder so weit: Ausdruckskunst aus Spanien, Italien, Portugal, Österreich und Ungarn lässt mit außergewöhnlichen Choreographien bei der nunmehr 13. Ausgabe von „tanz schritt weise“im Grazer Minoritensaal die Herzen der Fans höherschlagen.
„Ursprüngliche Intention der Blickrichtung war das Bekanntund Bewusstmachen der Existenz von Formen des zeitgenössischen Tanzes in unseren süd- und südöstlichen Nachbarländern in Form beispielhafter Präsentationen“, blickt Eveline Koberg zurück auf das von ihr ins Leben gerufene Festival.
Noch vor geraumer Zeit assoziierte man „mit Tanz östlich von Österreich vor allem Ballett und Volkstanz“. Charakteristisch sei zwar immer noch „eine stärkere, deutlichere Bildhaftigkeit, Sinn- Festival morgen (Sonntag) von 15 Uhr bis 21 Uhr, Minoritensaal, Graz.
Manuel Rodriguez, Guido Sarli & Ares D’Angelo & Special Guests Anna Réti & Ricardo Machado Katharina Maya Valentina Moar Réka Szabó Darrel Toulon & alpha group Tel. ( 0 31 6) 71 11 33 31 lichkeit ganz allgemein und damit ein Weniger an Abstraktem und Abgehoben-Intellektuellem“, sagt Koberg. Nicht zuletzt bewirkten aber „Grenzöffnung, Einfluss aus dem Westen, Ausbildung im Ausland und Internet“, dass sich „die Unterschiede wesentlich verkleinerten“. Die Abgrenzungen verliefen nun eher „fließend“. Daher die Bezeichnung „Floating Spaces“, die überdies auch eine Verschmelzung von Hochprofessionellem mit „Work in Progress“und junger Künstlerschiene signalisierten.
Mit „Rewind“vom Spanier Manuel Rodriguez sowie „Stuntman“der Italiener Guido Sarli und Ares D’Angelo bietet das Festival gleich zum Start zwei Höhepunkte. „Eine Qualität für sich“sei Valentina Moars Uraufführung „Zero:25:Ten“und „last not least“Darrel Toulon „mit einem künstlerisch umgesetzten GrazResümee“, nennt Koberg einige Zuckerln.
Als „schräg-unbekümmert auf experimenteller Tiefen-Suche“skizziert sie „Point of You“von Anna Réti (Ungarn) und Ricardo Machado (Portugal). Eine „persönliche Grenzerfahrung im Kontinuum“präsentiere die Salzburgerin Katharina Maya, während Réka Szabó aus Ungarn in „Clearing the Attic“als „zart- wie schockfarbiger Loop aus Worten und Bewegung“fasziniere.