Wasserretter in Seenot: Boot bei Test gekentert
Sechs Wasserretter, die ihr Boot am Mondsee ausprobierten, mussten selbst gerettet werden – ihr Boot war im eiskalten Wasser gekentert.
So hatten sich sechs Mitglieder der Wasserrettung ihren Probeeinsatz nicht vorgestellt: Sie fielen ins Wasser und mussten selbst gerettet werden.
Die Männer im Alter zwischen 22 und 31 Jahren hatten am Freitagabend am Mondsee eine Testfahrt mit einem Motorboot der Wasserrettung unternommen. Gesteuert wurde das sieben Meter lange Boot vom Ortsstellenleiter der Wasserrettung Loibichl, Michael Pacher: „Wir haben es ins Wasser gelassen, um nach dem Winter zu testen, ob alles in Ordnung ist.“
Bei Nieselregen legte die Gruppe gegen 18 Uhr ab und fuhr auf den See hinaus. Dann, ungefähr 300 Meter vom Ufer entfernt, passierte es. Bei einem Kurvenmanöver kenterte das Boot, die Besatzung wurde ins nur acht Grad kalte Wasser geschleudert. Wie es zu dem Unglück kam, ist noch unklar – es könnte ein technischer Defekt gewesen sein.
Die Wasserretter aus Innerschwand am Mondsee (Bezirk Vöcklabruck), Tiefgraben und Abtenau (Bezirk Hallein) konnten sich auf den Rumpf des Bootes retten. Das Bordfunkgerät war unter Wasser, doch die Retter hatten zwei wasserfeste Handys bei sich und konnten Alarm schlagen.
Rettungseinsatz
Und so kam es Augenblicke später zu einem groß angelegten Rettungseinsatz. Polizisten, Angehörige des Roten Kreuzes und natürlich auch Kameraden von der Wasserrettung rückten aus, um die Gekenterten ans Ufer und in Sicherheit zu bringen. „Die Polizei und die Wasserrettung Mondsee waren schnell vor Ort“, sagte Pacher. Die sechs Männer waren leicht unterkühlt, aber unverletzt. Am Ufer erhielten sie umgehend trockene Kleidung. Pacher selbst zog sich einen Neoprenanzug über und fuhr mit den Kollegen sofort wieder auf den See, um das gekenterte Boot zu bergen.
Das Boot, dessen Motor vermutlich beschädigt ist, soll nun in einer Werft repariert werden. Ziehung vom 18. April 2015
Geldsack