Sg. Herr Häupl!
Ich möchte mich herzlich für Ihr Lehrerarbeitszeit-Statement bedanken. Sie haben mir damit von höchster Stelle feine Munition für familiäre Diskussionen geliefert.
Meine Frau ist Lehrerin. Als wir heirateten, dachte ich: Das wird eine Viel-Freizeit-Beziehung. Irgendwas läuft da aber wohl seit Langem schief: Zeitweise habe ich das Gefühl, sie sei mehr mit Schulheften und Computer verheiratet.
„He“, sage ich dann, „du bist doch Lehrerin. „Warum arbeitest du oft bis spät in die Nacht und sogar an Wochenenden?“Sie will mir dann etwas von Arbeitsblättern, die sie herstellen müsse, weismachen, dass viel zu verbessern sei, dass sie sich Spiele ausdenke, damit der Unterricht Spaß mache usw.
Wenn ich dezent anbringe, dass das weit mehr als 40 Wochenstunden ergäbe, kontert sie: Lehrer hätten mehr Ferien, das wirke sich eben auf die Wochenarbeitszeit aus. Dank Ihnen, Herr Häupl, weiß ich nun, dass sie mich an der Nase herumführt. ch hab mir oft überlegt, wie ich diese Frau dazu bringe, den von Ihnen bestätigten Lehrerarbeitszeitvorurteilen zu entsprechen. Jetzt habe ich das Rezept. Dienstagmittag sage ich: Feierabend, frag den Herrn Häupl. Ich fürchte nur, sie wird dann murmeln, dass sie diesem Häupl gerne ein Arbeitsblatt anfertige – über Populismus.
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