„Wir sind auf dem Vormarsch“
ÖVP-Chef Hermann Schützenhöfer setzt offenbar verstärkt auf Frauenpower: So viele Frauen an wählbarer Stelle der LandtagsKandidatenlisten gab es noch nie. Bestens gelaunt präsentierte er nach der entscheidenden Vorstandssitzung seine Listen – umgeben von sieben Damen. Und am Rande waren einige Herren, die er großteils aus der Regierung kennt. ngesprochen auf das Wahlziel, feixte Schützenhöfer: „Am Morgen des Wahltags habe ich null Stimmen, am Abend hätte ich gerne 30 Prozent.“Nicht zuletzt wegen des relativ guten Ergebnisses bei den Gemeinderatswahlen strahlte er Optimismus aus: Bei letzten Umfragen (vor der Gemeindewahl) sei es noch „34 zu 28 Prozent für die SPÖ gestanden“. Jetzt schaue es ein wenig anders aus, „wir sind auf dem Vormarsch“, auch wenn die SPÖ immer noch klar vorne liege. ie größte Überraschung präsentierte er auf der Landesliste, wo mit dem Chef der Jungen ÖVP, Lukas Schnitzer, und der Universitätsprofessorin (Ernährungswissenschaft) Sandra Wallner-Liebmann zwei Neulinge auf Mandatsplätzen stehen. WallnerLiebmann ist eindeutig ein Signal an die bürgerlichen Grazer Wähler, ist sie doch die Schwiegertochter des im CV stark verankerten Professors Maximilian Liebmann. Mit Claudia ProneggUhl, einer Unternehmerin aus
ADLeutschach, Birgit-Verena Pichler, einer jungen Wirtin aus Tannhausen bei Weiz, und Stefanie Klapf, einer RauchfangkehrerMeisterin aus Knittelfeld, sind alle Nachrückerpositionen mit jungen Frauen besetzt. m Wahlkreis Graz kann Parteisekretär Detlev Eisel-Eiselsberg neu mit einem Mandat rechnen, Seniorenbund-Chef Gregor Hammerl sitzt auf dem Kampfmandat, Edi Hamedl ist sein bisheriges Mandat los. n der Oststeiermark haben zwei Neue Mandatschancen: Franz Fartek, ein Landwirt, früher Bürgermeister der mit Fehring zusammengelegten Gemeinde Johnsdorf, hat ein ziemlich sicheres Mandat. Auf dem sogenannten Kampfmandat – also bei sehr
IIgutem Wahlergebnis – sitzt ein bekannter Name: Andreas Kinsky, erfolgreicher Unternehmensberater und Landwirt. Der Schlossherr (Schloss Stadl in Mitterdorf an der Raab) ist der Sohn des früheren Landtagspräsidenten Hans Kinsky. In diesem Wahlkreis hat der aktuelle Landtagspräsident Franz Majcen auf eine Kandidatur freiwillig verzichtet, Waltraud Schwammer verliert ihr Mandat. n der Weststeiermark kommt mit Barbara Kümmel eine neue Frau zu Mandatsehren. Die studierte Dolmetscherin (Italienisch, Arabisch) ist selbstständig und Chefin der ÖVP-Frauenbewegung in Stainz. Die bisherige Abgeordnete Ingrid Gady sitzt auf dem Kampfmandat.
IAn die 90 Leute kamen zur Landesversammlung der Grünen, wo die letzten noch offenen Plätze auf der Landesliste vergeben wurden. Platz drei (hinter den früher gewählten Lambert Schönleitner und Sabine Jungwirth) ging an die obersteirische Studentin Lara Köck. Theoretisch hat sie dann die Chance auf ein Mandat, wenn Schönleitner erstmalig in der Obersteiermark ein Grundmandat schafft und die Grünen ihr zweites Restmandat verteidigen können. Weitere Landeslistenplätze: Günter Lesny und Dagmar Wohlmuther.
Mit 98 Prozent der Stimmen auf der Landeskonferenz wurde Claudia Klimt-Weithaler als Spitzenkandidatin der KPÖ wiedergewählt. Auf den Plätzen – wie bei der letzten Landtagswahl – Werner Murgg und Renate Pacher. Das ist wahre Disziplin, diese drei sind auch die Parteichefs der steirischen Kommunisten.