Fußmarsch gegen globale „Freibeuter“
Gegen TTIP und Co. gingen in Graz rund 1800 Menschen auf die Straße – „Freie Bürger statt freiem Handel“. Grüne und KP nutzten den Protestzug für den Wahlkampf. Manchen ging die Kritik zu weit.
Sie kamen mit Leiterwagerl, Rad, Traktor, aber meistens zu Fuß und waren mit Pfeiferl, Taferl oder Spruchband gut gerüstet: 1800 Gegner der transatlantischen Abkommen nahmen laut Exekutive an der Kundgebung am Samstag in der Grazer Innenstadt teil. Die Demonstration verlief friedlich.
Treffpunkt war am Griesplatz, wo sich Tristan Ammerer und das „Aktionsbündnis Graz“für den Demonstrationszug aufwärmten: gegen die „Freibeuter“, gegen die Konzerne und ihre Lobbyisten. Zitat: „Geil, ist das laut.“Unter die Teilnehmer mischte sich auch Ernest Kaltenegger, der erst Fotowünsche zu erfüllen hatte, bevor er sich mit Claudia Klimt-Weithaler und KPPolitikern am Protestzug beteiligen konnte. Am Podium spiegelte unterdessen der Politnachwuchs die Bedenken der Zuhörer wider: Demnach würden globale Freihandelsabkommen „die „Lebensmittelstandards planieren“, den „Datenschutz und unsere Bürgerrechte aushebeln“. Zustimmung kam von Werner Kogler, Lambert Schönleitner und den Grünen, die von der Landesversammlung zur Kundgebung gekommen waren.
Auch „Raus aus der EU“-Sprüche fielen am Griesplatz. Die Grazer FP-Nationalratsabgeordnete Susanne Winter ging auf Tuchfühlung mit den Brüssel-Kritikern, was ihr prompt Kritik des „Aktionsbündnisses“bescherte. Dieses ätzte via Facebook, dass „Trittbrettfahrer“die Demo für ihre Zwecke missbrauchen würden.
Kritik an Pauschalkritik kam im Vorfeld von Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (VP): Aus seiner Sicht bietet „der Ausbau von internationalen Handelsbeziehungen für ein Exportland wie die Steiermark große Chancen“. Neue Arbeitsplätze würden geschaffen.