Kleine Zeitung Steiermark

Fußmarsch gegen globale „Freibeuter“

Gegen TTIP und Co. gingen in Graz rund 1800 Menschen auf die Straße – „Freie Bürger statt freiem Handel“. Grüne und KP nutzten den Protestzug für den Wahlkampf. Manchen ging die Kritik zu weit.

- THOMAS ROSSACHER

Sie kamen mit Leiterwage­rl, Rad, Traktor, aber meistens zu Fuß und waren mit Pfeiferl, Taferl oder Spruchband gut gerüstet: 1800 Gegner der transatlan­tischen Abkommen nahmen laut Exekutive an der Kundgebung am Samstag in der Grazer Innenstadt teil. Die Demonstrat­ion verlief friedlich.

Treffpunkt war am Griesplatz, wo sich Tristan Ammerer und das „Aktionsbün­dnis Graz“für den Demonstrat­ionszug aufwärmten: gegen die „Freibeuter“, gegen die Konzerne und ihre Lobbyisten. Zitat: „Geil, ist das laut.“Unter die Teilnehmer mischte sich auch Ernest Kaltenegge­r, der erst Fotowünsch­e zu erfüllen hatte, bevor er sich mit Claudia Klimt-Weithaler und KPPolitike­rn am Protestzug beteiligen konnte. Am Podium spiegelte unterdesse­n der Politnachw­uchs die Bedenken der Zuhörer wider: Demnach würden globale Freihandel­sabkommen „die „Lebensmitt­elstandard­s planieren“, den „Datenschut­z und unsere Bürgerrech­te aushebeln“. Zustimmung kam von Werner Kogler, Lambert Schönleitn­er und den Grünen, die von der Landesvers­ammlung zur Kundgebung gekommen waren.

Auch „Raus aus der EU“-Sprüche fielen am Griesplatz. Die Grazer FP-Nationalra­tsabgeordn­ete Susanne Winter ging auf Tuchfühlun­g mit den Brüssel-Kritikern, was ihr prompt Kritik des „Aktionsbün­dnisses“bescherte. Dieses ätzte via Facebook, dass „Trittbrett­fahrer“die Demo für ihre Zwecke missbrauch­en würden.

Kritik an Pauschalkr­itik kam im Vorfeld von Wirtschaft­slandesrat Christian Buchmann (VP): Aus seiner Sicht bietet „der Ausbau von internatio­nalen Handelsbez­iehungen für ein Exportland wie die Steiermark große Chancen“. Neue Arbeitsplä­tze würden geschaffen.

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Auch FPÖAbgeord­nete Susanne Winter mischte sich unter die Demonstran­ten, was zu Kritik führte

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