„Für SPÖ ist Platz 1 auf Jahre weg“
Rot wird zwischen Schwarz und Blau zerrieben, sagen Hofer und Bachmayer.
A N A LY S E
Es gibt Tage, da sind selbst die sonst um keinen Kommentar verlegenen Politik-Auguren sprachlos. „Was der ÖVP um Hermann Schützenhöfer hier gelungen ist, kann ich immer noch nicht glauben“, sagt der Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer am Tag nach Bekanntwerden der schwarz-roten Koalition. Von Schützenhöfer werde einmal bleiben, dass er „die Steiermark, die die ÖVP immer als ihr Bundesland gesehen hat, heimgeholt hat“. Bachmayer glaubt, dass Schützenhöfer die fünf Jahre als Landeshauptmann durchdienen werde.
Eine Fortführung der bisher fünfjährigen „Reformpartnerschaft“in gleicher Form hält indes Politikberater Thomas Hofer unter den neuen Vorzeichen für schwer möglich: „Nein, da ist jetzt einmal ein Knacks drin. Es wird für den neuen SPÖ-Chef Michael Schickhofer sehr schwer werden, auf Augenhöhe mit dem arrivierten Schützenhöfer zu kommen.“Vor allem, weil sich Schickhofer nach dem Abgang „der etablierten Führungsfigur Voves erst einmal den Respekt der eigenen, derzeit enttäuschten Parteibasis erarbeiten“müsse. Genau da sei es schier unmöglich für Schickhofer, den Verlust des Landeshauptmanns irgendwie glaubhaft zu argumentieren, so Hofer: „Das geht nicht vor der ÖffentBachmayer, “lichkeit, und das geht schon gar nicht vor den eigenen Funktionären. Das ist eine rote Niederlage und fertig.“Meinungsforscher OGM lar ist für Bachmayer und Hofer
jedenfalls, dass die SPÖ bis weit über 2020 hinaus „die Chance verspielt hat, wieder Platz eins“zu erringen. „Das wäre völlig illusorisch, da träumt man vom warmen Eislutscher“, so Hofer. Denn seit vorgestern habe sich die Grundaufstellung der SPÖ „dramatisch verschlechtert“. Die größte Gefahr lauere nämlich außerhalb der Partei: „Die SPÖ droht nun als Juniorpartner zwischen der wiedererstarkten ÖVP und der erstarkten FPÖ in der Opposition völlig zerrieben zu werden.“ine personelle Weichenstellung ortet OGM-Chef Bachmayer auch bei der ÖVP: Durch die neue Situation sei der oft kolportierte Kronprinz Siegfried Nagl ins Abseits geraten. „Schützenhöfer wird nun wohl zur Fortsetzung des Kurses endgültig Christopher Drexler in Stellung bringen.“
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