Autonomes Gewissen
deutsche Bundeskanzler steht dafür, sich flugs des Sakkos und der Krawatte zu entledigen, wenn die Temperaturen danach verlangen. Rainer Nowak wollte dann von Friedrich Santner, Vorsitzender des Aufsichtsrates, wissen, welchen symbolischen Stellenwert er der neuen Heimstätte einräumt. „Das Gebäude ist natürlich ein Statement“, antwortete Santner. „Auch ein Statement dafür, dass Medien sehr wohl eine Zukunft haben, auch im Printbereich. Aber ein Medienkonzern muss auch ein Stück weit ein Technologiekonzern sein, um überleben zu können.“Auch Santner ist stolz auf die Hülle, das Äußere, den imposanten Neubau, „aber jetzt muss dieses Haus noch mit Leben erfüllt werden, es soll ein gutes Zuhause werden“.
Die neue Adresse
Hubert Patterer reiste mit dem Taxi zum Fest an, wie er erzählte. „Aber der Fahrer hat mich in die Schönaugasse gebracht, weil er mit unserer neuen Adresse noch nichts anzufangen wusste.“Die neue Adresse: Gadollaplatz 1. Ein Name, für den Styria-Aufsichtsrat Johann Trummer lange und leidenschaftlich gekämpft hat. Josef Ritter von Gadolla, ein gebürtiger Grazer, hat am Ende des Zweiten Weltkrieges durch Befehlsverweigerung die deutsche Stadt Gotha vor der Zerstörung bewahrt – und wurde dafür hingerichtet. „Was bedeutet dieser Name für unser Haus?“, fragte Patterer. „Dieser Name, diese Adresse, ist ein wunderbares Symbol für ein freies, autonomes Gewissen“, antwortete Trummer. „Er erinnert daran, wofür dieser Verein vor 146 Jahren gegründet wurde. Der Name Gadolla ist ein fantastisches Programm für das Haus Styria.“
Die Würfel liegen noch immer entlang des roten Teppichs. „One Spirit/Unlimited Ideas“steht darauf. Ein Geist, unbegrenzte Ideen. Eine gute Idee, dieses Motto.
Springer-Reisen-Chefin Andrea Springer, Alex Antonitsch
ORF-Treff: Gerhard Draxler, Richard Grasl