Das Reich des steirischen Bischofs
Bischof Wilhelm Krautwaschl übernimmt mit seiner Weihe die größte Diözese Österreichs – Jahresbudget: rund 70 Millionen Euro.
(direkt der Diözese unterstellt) und Ordenspriester (etwa Benediktiner, Zisterzienser oder Jesuiten) sowie 78 ständige Diakone kümmern sich um die Seelsorge. Darüber hinaus beschäftigt die katholische Kirche in der Steiermark 159 Pastoralassistentinnen und -assistenten sowie 188 Pfarrsekretärinnen.
Innerhalb Österreichs ist die Steiermark Salzburg zugeordnet: Jede Diözese ist Teil einer größeren Kirchenprovinz, wobei Feldkirch, Innsbruck, Gurk-Klagenfurt und Graz-Seckau Salzburg zugerechnet werden, die anderen Bistümer Wien. An der Spitze steht der Bischof – und damit ab Sonntag Wilhelm Krautwaschl. Seit gestern steht auch fest, wer auf Heinrich Schnuderl folgt und damit der neue zweitmächtigste Mann wird: Erich Linhardt, bisher Dechant von Voitsberg, unterstützt den obersten Hirten der Steiermark ab 1. September als Generalvikar der Diözese. Er dirigiert das Bischöfliche Ordinariat, managt in erster Linie also die Verwaltung.
Dazu zählen die Wirtschaftsdirektion mit dem mächtigen Schatzmeister Herbert Beiglböck an der Spitze, aber auch das Pastoralamt, dem künftig mit Karl Veitschegger erstmals ein Laie, also kein Gottesmann vorsteht. Von besonderer Bedeutung für die „Zukunftssicherung“und die Verankerung der Diözese in der Gesellschaft ist das Amt für Schule und Bildung: So betreibt die katholische Kirche etwa das Bischöfliche Gymnasium in Graz. Die meisten kirchlichen Schulen werden allerdings von Orden (Schulschwestern, Ursulinen oder Benediktinern) geführt. Im diözesanen „Bildungsministerium“werden übrigens auch die Religionslehrer geführt, die ja auch an allen weltlichen Schulen des Landes ihrem Lehrauftrag nachgehen.
Kirchenbeitrag
Um Seelsorge und Glaubenslehre aufrechterhalten zu können, braucht es rund 2000 Bedienstete. 2014 gingen 58,4 Millionen Euro fürs Personal drauf. Übrigens sind nur knapp ein Viertel der Lohnempfänger Priester, drei Viertel sind Laien.
Mit dem Jahresbudget von 73,6 Millionen Euro spielt die katholische Kirche in der mittleren steirischen (Unternehmens-)Liga. Den Löwenanteil der Einnahmen (mehr als 80 Prozent) machen die Kirchenbeiträge aus, Immobilien und Forst brachten im Vorjahr 6,1 Millionen (rund 8 Prozent) an Erträgen ein.