Das zweite Ich des Bischofs
Erich Linhardt wird mit 1. September neuer Generalvikar der Diözese.
GRAZ, VOITSBERG. Die Entscheidung ist gefallen: Erich Linhardt wird ab Herbst Generalvikar der Diözese. Damit hat Bischof Wilhelm Krautwaschl noch vor seiner Weihe eine der wichtigsten Personalfragen entschieden. Steht der Generalvikar doch in der Hierarchie gleich unter dem Bischof und unterstützt diesen in der Leitung der Diözese. Linhardt ist zurzeit Pfarrer im Pfarrverband und Dechant des Dekanates Voitsberg, ab Herbst wird sich der 59-Jährige vor allem um die Verwaltung kümmern.
Über seine Entscheidung sagt Krautwaschl: „Mit Erich Linhardt verbindet mich vieles seit unserer gemeinsamen Zeit im Seminar. Er war der, der uns immer pünktlichst auf die Gottesdienste und Veranstaltungen aufmerksam gemacht hat. Man konnte nach ihm die Uhr stellen.“1990 wurden beide gemeinsam zum Priester geweiht. In seiner Begründung betonte der Bischof aber nicht nur Genauigkeit und Verlässlichkeit seines Mitbruders, sondern auch, dass er immer für andere da sei: Mit seinem ausgeprägten Sinn für das, was Not lindere, verweise er auch auf den Weg, den Papst Franziskus vorangehe. Seit 1999 gibt es in Voitsberg eine Notschlafstelle – sie gehört zu den zentralen Anliegen Linhardts. Seine „ruhige Art“war für den als durchaus lebhaft geltenden Bischof ein weiterer Grund. Linhardt selbst kommentiert seine Bestellung so: „Ich freue mich über das Vertrauen und das neue Amt. Ich hoffe, dass wir vielen Christus nahebringen können, das ist nämlich unsere erste Aufgabe.“
Der geborene Unterpremstättner ist eigentlich Historiker – erst später entschied er sich für das Priesteramt. Nach Kaplansjahren im Mürztal wurde er Pfarrer in Frauental an der Laßnitz, später in Voitsberg. Außerdem war er zehn Jahre lang geistlicher Assistent der Familienhelferinnen und seit 1995 ist er Diözesanrichter am Bischöflichen Diözesangericht.