Vom Eis auf Asphalt und Schotter
Shorttrack-Ass Veronika Windisch will beim Grazathlon und dem Schöckel Classic den Sieg.
Derzeit bezeichnet sich Veronika Windisch noch als Shorttrackerin, die sich in anderen Sportarten versucht. „Vielleicht will ich es auch einfach nicht wahrhaben“, sagt die Weizerin. Im Winter standen alle Anzeichen auf Karriereende, über die Lippen rutscht ihr dieses Wort aber nicht. „So, wie es in Österreich ist, will und kann ich nicht weitermachen. Man kann noch so fit sein, wenn man nicht auf das Eis kommt, hilft das nichts“, sagt die Olympia-Elfte von Sotschi 2014. Die Trainingsbedingungen sind in Österreich für eine internationale Karriere nicht gegeben. „Es fällt mir einfach schwer zu sagen, dass ich aufhöre. Es war jahrelang mein Lebensmittelpunkt.“
Insgeheim weiß Windisch, dass ihr Fokus künftig im Sommersport liegen wird und auch darin hat das Kraftpaket genug Talent und Körpergefühl. „Ich habe im Shorttrack auch immer viel im koordinativen Bereich trainiert. Vielleicht war es mein Glück, dass ich nie einen ordentlichen Trainer hatte und so viel von Trainern aus anderen Sportarten gelernt habe.“Vor allem das Rad hat es ihr angetan. So ist Windisch mittlerweile auch amtierende Landesmeisterin (Straßenrennen) und mischt im ÖCup mit.
Am kommenden Wochenende steht sie wieder vor einer Dop- pelbelastung allererster Güte. Am Samstag tritt sie die Titelverteidigung beim Grazathlon an und will am Sonntag beim Schöckel Classic Duathlon ebenfalls nach dem Sieg greifen – 2014 wurde sie erst kurz vor der Bergstation überholt. „Der Duathlon ist das Härteste überhaupt. Es ist eine Qual hinauf und so ein Glücksgefühl, wenn man oben ist, dass man den Schmerz vergisst und sich wieder anmeldet.“
Mit Karl über die Alpen
Beim Grazathlon wird heuer auch Snowboard-Ass Benjamin Karl an den Start gehen. Mit dem Wahllienzer verbindet Windisch ein Projekt. Im Team werden sie die Transalp bestreiten. Ein Mountainbike-Etappenrennen von Ruhpolding zum Gardasee über 624,23 Kilometer und 19.286 Höhenmeter (19. bis 25. Juli). „Ich habe einen großen Respekt. Ein langes Etappenrennen auf dem Mountainbike ist für mich etwas Neues. Ich kenne Benni von Olympia und diversen Treffen. Wie wir in der Belastung aufeinander reagieren, wird interessant. Es wäre cool, wenn wir vorne mitmischen könnten.“
Ganz will sie dem Shorttrack aber auf keinen Fall den Rücken kehren: „Solange ich so souverän bin, werde ich in Österreich laufen. Ich würde gern einmal jemanden trainieren. Wenn es für mich nicht mehr klappt, will ich dem Nachwuchs helfen. In Weiz gibt es Talente mit Potenzial.“