Kleine Zeitung Steiermark

Vom Eis auf Asphalt und Schotter

Shorttrack-Ass Veronika Windisch will beim Grazathlon und dem Schöckel Classic den Sieg.

- GEORG MICHL

Derzeit bezeichnet sich Veronika Windisch noch als Shorttrack­erin, die sich in anderen Sportarten versucht. „Vielleicht will ich es auch einfach nicht wahrhaben“, sagt die Weizerin. Im Winter standen alle Anzeichen auf Karriereen­de, über die Lippen rutscht ihr dieses Wort aber nicht. „So, wie es in Österreich ist, will und kann ich nicht weitermach­en. Man kann noch so fit sein, wenn man nicht auf das Eis kommt, hilft das nichts“, sagt die Olympia-Elfte von Sotschi 2014. Die Trainingsb­edingungen sind in Österreich für eine internatio­nale Karriere nicht gegeben. „Es fällt mir einfach schwer zu sagen, dass ich aufhöre. Es war jahrelang mein Lebensmitt­elpunkt.“

Insgeheim weiß Windisch, dass ihr Fokus künftig im Sommerspor­t liegen wird und auch darin hat das Kraftpaket genug Talent und Körpergefü­hl. „Ich habe im Shorttrack auch immer viel im koordinati­ven Bereich trainiert. Vielleicht war es mein Glück, dass ich nie einen ordentlich­en Trainer hatte und so viel von Trainern aus anderen Sportarten gelernt habe.“Vor allem das Rad hat es ihr angetan. So ist Windisch mittlerwei­le auch amtierende Landesmeis­terin (Straßenren­nen) und mischt im ÖCup mit.

Am kommenden Wochenende steht sie wieder vor einer Dop- pelbelastu­ng allererste­r Güte. Am Samstag tritt sie die Titelverte­idigung beim Grazathlon an und will am Sonntag beim Schöckel Classic Duathlon ebenfalls nach dem Sieg greifen – 2014 wurde sie erst kurz vor der Bergstatio­n überholt. „Der Duathlon ist das Härteste überhaupt. Es ist eine Qual hinauf und so ein Glücksgefü­hl, wenn man oben ist, dass man den Schmerz vergisst und sich wieder anmeldet.“

Mit Karl über die Alpen

Beim Grazathlon wird heuer auch Snowboard-Ass Benjamin Karl an den Start gehen. Mit dem Wahllienze­r verbindet Windisch ein Projekt. Im Team werden sie die Transalp bestreiten. Ein Mountainbi­ke-Etappenren­nen von Ruhpolding zum Gardasee über 624,23 Kilometer und 19.286 Höhenmeter (19. bis 25. Juli). „Ich habe einen großen Respekt. Ein langes Etappenren­nen auf dem Mountainbi­ke ist für mich etwas Neues. Ich kenne Benni von Olympia und diversen Treffen. Wie wir in der Belastung aufeinande­r reagieren, wird interessan­t. Es wäre cool, wenn wir vorne mitmischen könnten.“

Ganz will sie dem Shorttrack aber auf keinen Fall den Rücken kehren: „Solange ich so souverän bin, werde ich in Österreich laufen. Ich würde gern einmal jemanden trainieren. Wenn es für mich nicht mehr klappt, will ich dem Nachwuchs helfen. In Weiz gibt es Talente mit Potenzial.“

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Auf dem Mountainbi­ke geht es für Windisch über die Alpen

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