Kleine Zeitung Steiermark

LI VE IN ÖSTERREICH

- MICHAEL TSCHIDA

Mötley Crüe spielen heute ab 22.30 Uhr auf der Blue Stage am NovaRock-Festival in Nickelsdor­f, Burgenland. Weitere NovaActs: Beatsteaks, Rise Against, Die Toten Hosen, Slipknot, Motörhead. me, ihre Abstürze sind so groß wie ihre Erfolge. Drogen und Alkohol fordern ihren Tribut. An der Spitze des Erfolgs fängt die Band an, sich aufzulösen.

Es folgt ein buntes Bandmitgli­ed-wechsle-dich-Spiel, das selbst hartgesott­ene Fans vergrault. In der Klatschpre­sse sind die vier dennoch omnipräsen­t, nicht zuletzt dank diverser Hochzeiten mit Playboy Bunnies. Stichwort Tommy Lee und Pamela Anderson.

Einem findigen Musikmanag­er ist es zu verdanken, dass die „Crüe“2005 in Originalbe­setzung auf Reunion-Tour geht. Zehn Jahre sollten vergehen, ehe die Glitzer-Rocker ihren Weg endlich auch nach Österreich finden. Ausgerechn­et auf ihrer (angebliche­n) Abschiedst­our geben die von Musikkriti­kern regelrecht zerfetzten Rocker heute ihr Debüt in der Alpenrepub­lik, als erste große Headliner am NovaRock-Festival. Ob Mötley Crüe halten, was ihre Bühnenshow verspricht, bleibt abzuwarten. Zumindest das Make-up dürfte perfekt sein. NEW YORK. Die Jazzszene ist um einen Giganten ärmer: Ornette Coleman erlag gestern in Manhattan einem Herzinfark­t. Der gebürtige Texaner galt als Vater des Free Jazz und Inspiratio­nsquelle für Generation­en.

Coleman selbst sah sich gar nicht als Pionier: „Ich bin eher eine Versuchspe­rson“, sagt er uns 2009 vor seinem Auftritt beim Festival in Saalfelden, bei der er sogar Bach-Präludien in sein Spiel einbaute. „Als ich mein erstes Saxophon bekam, wusste ich ja nicht, dass man es lernen muss, dass es Stile und Regeln gibt. Ich dachte, man muss es einfach spielen und spielen, und das glaube ich heute noch.“

Mit 19 hatte Coleman seine Heimat verlassen, in Kalifornie­n sein musikalisc­hes Glück gesucht und zunächst fast nur Hilfsjobs gefunden. Der Durchbruch gelang Coleman im New Yorker Club „Five Spot“und die Aufnahme von „Free Jazz: A Collective Improvisat­ion“mit Eric Dolphy, Don Cherry & Co kurz vor Weihnachte­n 1960 wurde zur Initialzün­dung des damit benannten Genres.

Der Quer- und Kreativkop­f, der später die „Harmolodic­s“erfand (einen philosophi­sch unterfütte­rten Improvisat­ionsstil aus „harmony“, „motion“und „melody“), wurde für seine nie versiegend­e Inspiratio­n unter anderem 2001 mit dem japanische­n „Praemium Imperiale“und 2007 als erster Jazzer mit dem Pulitzer-Preis geadelt. Für Neues zeigte sich Coleman bis ins hohe Alter offen, so vertonte er etwa 2003 mit Lou Reed Edgar Allen Poes Erzählgedi­cht „The Raven“. Ornette Coleman (1930–2015) CD-Tipp: „ Beauty Is a Rare Thing: The Complete Atlantic Recordings.“

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Zwischen hart und zart: Sänger Vince Neil
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