Neben Toter hilflos verdurstet
Pflegebedürftiger Mann lag im Bett, konnte das Telefon nicht erreichen.
Es ist eine menschliche Tragödie, die erst jetzt – nach dem Auffinden der beiden Leichen in einer Wohnung in einem schicken Linzer Neubau – bekannt wurde. Vier Wochen lang lagen die Toten, ein 67-jähriger pflegebedürftiger Mann und seine Lebensgefährtin (59), unentdeckt im Haus. Bis Nachbarn ein unangenehmer Geruch auffiel und sie die Polizei verständigten.
„Man hat hier mit den anderen Bewohnern fast nix zu tun“, meinte eine junge Nachbarin gestern zu den „Oberösterreichischen Nachrichten“. Und auch im Büro der Krebshilfe, das im selben Haus untergebracht ist, hat man das Paar zwar gekannt, aber nicht vermisst. „Es ist eine tragische Geschichte mit so viel menschlichem Leid. Wir haben leider nichts davon bemerkt“, bedauert die Sekretärin.
Das Obduktionsergebnis liefert einen ersten Einblick in die unmittelbaren Ursachen des tragischen Unglücks. Demnach war die 59-Jährige überraschend einer Magenblutung erlegen. Ihr bettlägeriger Partner konnte ohne ihre Hilfe nicht mehr aufstehen. Das Telefon war außer Reichweite. Auch sonst fand der Oberösterreicher offensichtlich keinen Weg, sich seinen Nachbarn in irgendeiner Form bemerkbar zu machen. Er verdurstete neben der Leiche seiner Lebensgefährtin in seinem Bett.
Der frühere Leiter der Landesnervenklinik Linz, Werner Schöny, sieht in dem Fall ein Extrembeispiel für die zunehmende Kontaktarmut und Vereinsamung in der urbanen Gesellschaft. „Gerade dieser Fall zeigt, dass Sozialarbeiter nicht überall sein können. Hier wäre die Nachbarschaft gefordert gewesen.“ SALZBURG. Ex-Innenminister Ernst Strasser (59) ist gestern am Landesgericht Salzburg mit einer Privatklage gegen den umtriebigen Partnervermittler Peter Treichl (47) wegen übler Nachrede gescheitert. Strasser, der derzeit mit Fußfessel eine dreijährige Haftstrafe wegen Bestechlichkeit verbüßt, hatte sich durch ein Facebook-Posting in seiner Ehre gekränkt gefühlt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der Salzburger Treichl betreibt in Österreich und Bayern sieben Partnervermittlungsagenturen und war auch auf ATV in einer Serie zu sehen. Strassers Lebensgefährtin war bis zum Herbst seine Geschäftspartnerin – bis sie sich selbstständig machte und das Gerücht auftauchte, dass Strasser selbst Partnervermittler werden wolle. „Das hat mich in Rage gebracht“, sagte Treichl gestern vor Gericht. Und er postete auf seiner Facebook-Seite im Dialekt: „Strasser und sei Freindin... Gleich und gleich gesellt sich gern...hot scho sein Grund, warum er sitzen muss...für mich persönlich sans beide Betrüger.“
Der Ex-Innenminister fühlte sich dadurch in seiner Ehre gekränkt und klagte. Doch der Richter sprach Treichl gestern frei. Der Passus „für mich persönlich“in dem Posting stehe für ein zulässiges Werturteil, der objektive Tatbestand „üble Nachrede“sei damit nicht erfüllt. Strassers Anwalt meldete sofort volle Berufung an.
Den Eintrag auf Facebook hatten bis zu seiner Löschung übrigens gerade einmal acht Personen „gelikt“, nur vier hatten ihn mit Freunden geteilt.