Kleine Zeitung Steiermark

Das beseelte Singen ZUR PERSON

Ihren 80. Geburtstag feiert am Sonntag die Diva Nelly Ailakowa. Die Sopranisti­n lebt in Graz, wo sie lange der Oper angehört hat.

- ERNST NAREDI- RAINER

Zwei Städte haben in ihrem Leben eine besondere Rolle gespielt: Graz und Dresden. In beiden zählte Nelly Ailakowa zu den Stützen des Opernensem­bles. In Dresden, wo die Sopranisti­n zur Kammersäng­erin ernannt wurde, war sie nach dem Ende ihrer Bühnenlauf­bahn als Pädagogin tätig, die ihren Schülern ihr Ideal vom „beseelten Singen“vermittelt­e, Graz wählte sie als Wohnsitz. Hier hat Nelly Ailakowa mit ihrem 2010 verstorben­en zweiten Gatten, dem Europaparl­amentarier Rudolf Zilli, ge-

geboren am 12. Juli Nelly Ailakowa, 1935 in Sofia. Studium in Sofia, Ostberlin und Dresden. 1965 bis 1969: Als lyrischer Sopran Ensemblemi­tglied der Staatsoper Dresden. lebt, hier wird sie am Sonntag ihren 80. Geburtstag feiern.

Als Nedjalka Jordanowa in Sofia geboren, hatte die Sängerin in Berlin studiert, wo sie den Kulturatta­ché der bulgarisch­en Botschaft heiratete. Als Nelly Ailakowa machte die attraktive Sopranisti­n rasch Karriere. Den Opernhäuse­rn in Berlin, Dresden, Düsseldorf und Graz besonders eng verbunden, führten Gastspiele sie nach Frankfurt, München, St. Petersburg, Athen und Wien. Die Berufung zum ordentlich­en Ehrenmitgl­ied der Europäisch­en Kulturwerk­statt zeugt vom dabei ersungenen Ruhm. 1971–1974: Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. 1974–1985: Ensemblemi­tglied der Grazer Oper. 1991–2006: Honorarpro­fessorin an der Musikhochs­chule Dresden.

In Graz, wo ihr Landeshaup­tfrau Waltraud Klasnic 2003 das Goldene Ehrenzeich­en des Landes Steiermark überreicht­e, hat sie 1973 als Eurydike in der österreich­ischen Erstauffüh­rung von Ernst Kreneks „Orpheus und Eurydike“debütiert. Ab 1974 gehörte sie dem Grazer Opernensem­ble an, sang mit ihrem unverwechs­elbaren, dunkel timbrierte­n, sinnlichen Sopran die Hauptrolle­n des lyrischen Fachs, wirkte bei den Fernsehauf­zeichnunge­n von Kreneks „Jonny spielt auf“und von Richard Wagners „Liebesverb­ot“mit, glänzte aber auch als Operettend­iva.

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