Billig“ ZUR PERSON
Sebastian Schipper, geboren am 8. Mai 1968 in Hannover/D. Schauspieler und Filmregisseur. Nach dem Schauspielstudium an der Falckenberg-Schule übernahm er neben dem Engagement an den Münchner Kammerspielen kleinere Filmrollen. Schon ein erster Film, bei dem er Regie führte – „Absolute Giganten“(1999) – wurde mit dem Deutschen Filmpreis in Silber ausgezeichnet. Dabei darf man nicht vergessen: Der Bursche ist erst 25.
Gab’s ein klassisches Drehbuch? SCHIPPER: Nein, nur ein Treatment von zwölf Seiten. Alles andere haben wir bei den Proben erarbeitet. Die Dialoge waren improvisiert. Um ganz genau zu sein: Ich habe den Film als einziges Ganzes gedreht, aber drei Mal.
Und das Schauspieler-Team? SCHIPPER: Ich wollte unbedingt mit Frederick Lau arbeiten. Für die weibliche Hauptrolle wünschte ich mir eine Spanierin. Und ich bin überglücklich, dass wir Laia Costa gefunden haben, und dass beide vor einem Monat beim Deutschen Filmpreis die „Goldene Lola“kassierten.
Letztlich gab es ja in gleich sechs „Lolas“. SCHIPPER: Wir waren vorher die Underdogs, mit einem kleinen, bescheuerten Film. Auf einmal zählten wir zu den Favoriten. Und dann sechs Trophäen. Ja, da kam Freude auf. Auch dadurch, dass derzeit die Franzosen vor Begeisterung total durchdrehen und „Victoria“am 9. Oktober in zwölf Städten der USA startet.
Ist anzunehmen, dass der Wahnsinn weitergeht? SCHIPPER: Ja, denn vorerst möchte ich nicht in die alte Spur zurückkehren. Voraussichtlich werde ich wieder mit Frederick Lau filmen – und in den USA, wo sie den „crazy German“nun ins Herz geschlossen haben. Da tun sich viele Möglichkeiten auf.
Berlin