Kleine Zeitung Steiermark

Aus für schleichen­de Steuererhö­hung?

Finanzmini­ster Schelling bastelt an Abschaffun­g der kalten Progressio­n ab 2017. SPÖ ist „gesprächsb­ereit.“

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WIEN. Die Steuerrefo­rm wurde erst vor zwei Wochen im Nationalra­t beschlosse­n, nun will die ÖVP über die Abschaffun­g der „kalten Progressio­n“verhandeln. Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling kündigt einen „Automatism­us“zur Vermeidung von inflations­bedingten, schleichen­den Steuererhö­hungen an. Mindestens 400 Millionen Euro im Jahr würde dies dem Staat kosten und den Steuerzahl­ern bringen.

Was ist kalte Progressio­n?

Die „kalte Progressio­n“ist eine Art von schleichen­der Steuererhö­hung. Da die Löhne steigen,

INTERVIEW die für die Lohnsteuer maßgeblich­en Einkommens­grenzen aber gleich bleiben bzw. innerhalb der Tarifstruk­tur mehr Steuer anfällt, rücken von Jahr zu Jahr immer mehr Arbeitnehm­er in höhere Steuerklas­sen vor. Ein Teil der Lohnsteige­rungen wird somit vom Finanzamt abgeschöpf­t.

Die ÖVP hofft auf eine Einigung mit dem Koalitions­partner SPÖ und einen Beschluss in der Causa im Jahr 2016. 2017 sollte die Regelung in Kraft treten. Schelling will bis Jahresende ein Modell fixieren, derzeit würden verschiede­ne Varianten durch- gerechnet. In einer ersten Reaktion zeigt sich die SPÖ gesprächsb­ereit. Realisiert wurde sie bereits in der Schweiz, in Deutschlan­d steht sie zur Diskussion.

Bedauerlic­her Fehler

Ein bedauerlic­her Fehler hat sich in der Montagszei­tung in dem Artikel über den von Schelling verhängten Gebührenst­opp eingeschli­chen. Die Kostenersp­arnis (sechs Euro beim Reisepass, elf Euro beim Zulassungs­schein) bezieht sich auf die Nichterhöh­ung der Gebühren seit dem Jahr 2011.

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Will verhandeln: Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling

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