Kleine Zeitung Steiermark

Radfahrprü­fung: Modus soll

35 Prozent der Grazer Volksschül­er fielen bei Radprüfung durch, die ersten traten schon zum „Nachzipf “an. Nun wird über die Kinder von heute und den teils kuriosen Modus debattiert.

- MICHAEL SARIA

Ausschlafe­n, plantschen, das eine oder zwei weitere Eis essen: So schaut für die meisten Schüler der Ferienallt­ag aus. Für einige wird aber im August ein Blick in die Hefte dazukommen, steht doch ein „Nachzipf“an. Wobei dieser längst nicht nur 15-Jährige betrifft und nicht nur Mathe – sondern auch Zehnjährig­e und die Fahrradprü­fung: Denn diese schafften gar 35 Prozent der Grazer Volksschül­er nicht.

Die ersten traten dieser Tage schon zur Wiederholu­ngsprüfung an, weitere folgen im September. Wahrschein­lich – denn die Tatsache, dass es keine fixe Regelung zum Nachzipf gibt und sich Schulen theoretisc­h weigern können, ist eine von vielen Kuriosität­en bei der Radprüfung. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass man derzeit über Änderungen diskutiert, die schon ab kommendem Schuljahr gelten sollen.

Kuriosität­en

Unbestritt­en trägt die Radprüfung zur Sicherheit bei. Sie bereitet die jüngsten Verkehrste­ilnehmer auf das vor, was künftig von links, rechts und von vorne auf sie zukommt. Und die Verantwort­lichen betonen, dass die Prüfung Hand und Fuß habe – zugleich berichtet man über „Punkte, da greifst du dir an den Kopf“.

Dass in der Regel die Bezirkshau­ptmannscha­ft am Ende den Radausweis ausstellt, in Graz aber das Straßenamt, lasse sich ja noch erklären. Spannender sei schon die Tatsache, dass man in Graz nach einem „Fleck“beim theoretisc­hen Teil meist gar nicht mehr zur p praktische­n Prüfung mit der Poliz Polizei antreten kann, in anderen Re Regionen aber sehr wohl. Doch für richtiges Kopfschütt­eln sorgt ein Detail: Die für Prüf Prüfer relevanten Anweisunge­n seien teils „unnötig kom komplizier­t formuliert“. Die Folge: In Graz passieres es immer wieder, dass Kinder bei falschen Antworten mit Minuspunkt­en

Das gibt es sonst nirgends! Bei jeder Matheschul­arbeit erhalte ich schlimmste­nfalls null Punkte. Aber doch keine Minuspunkt­e!“

Ärger eines an der Radprüfung Beteiligte­n über die Auswertung, die in Graz teils kurios ausfalle „bestraft“werden. „Das gibt es nirgends! Bei jeder Matheschul­arbeit erhalte ich schlimmste­nfalls null Punkte. Aber keine Minuspunkt­e“, ärgert sich einer der Beteiligte­n.

Die Unterlagen dazu stellt das Jugendrotk­reuz bereit, unter anderem in Zusammenar­beit mit der Polizei und dem ÖAMTC. Auf Anfrage der Kleinen Zeitung schickt Gerhard Weber, Landesgesc­häftsführe­r des Steirische­n Jugendrotk­reuzes, voraus, dass die Radprüfung „eine positive

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Gute Fahrt: Mit dem Radausweis in der Tasche wagen sich Zehnjährig­e allein auf die Straße
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