Überraschender Sieg für Zach
Erst im Stechen wurden die British Open 2015 entschieden. Mit Zach Johnson holte sich ein Außenseiter die Siegestrophäe, den berühmten Claret Jug, und ein Preisgeld von 1.591.255 Euro.
Der Nachfolger des verletzten Rory McIlroy als BritishOpen-Champion heißt etwas überraschend Zach Johnson. Für das Stechen, das bei den Open traditionell über vier Löcher geht, qualifizierten sich neben dem US-Boy der Australier Marc Leishman und der Südafrikaner Louis Oosthuizen. Dabei hatte der 39-jährige Johnson, der mit Bernd Wiesberger die ersten zwei Runden bestritt, die besten Nerven. Leishman war in dieser Phase völlig von der Rolle, Oosthuizen kämpfte bis zum Schluss, aber vergeblich. Der Sieger von 2010, ebenfalls in St. Andrews, musste am Ende Johnson zum Titel gratulieren. Für ihn ist es nach 2007 (US-Masters) der zweite Major-Gewinn.
Nur um einen Schlag verpasste Jordan Spieth das Stechen. Damit konnte er nicht auf den Spuren seines berühmten texanischen Landsmanns Ben Hogan wan- deln, der es 1953 als letzter Spieler schaffte, die ersten drei MajorTurniere in einem Jahr zu gewinnen.
Völlig eingebrochen ist am Schlusstag der nach drei Tagen in geteilter Führung liegende Amateur Paul Dunne (IRL). Mit sechs über Par am Schlusstag fiel er auf Platz 30 zurück und musste die Silver Medal für den besten Amateur Jordan Niebrugge (USA) überlassen, der sensationell Rang sechs holte. Aber vom Preisgeld für den geteilten sechsten Rang von 253.562,50 Euro durfte auch der Amerikaner nichts mitnehmen, da ein Amateur kein Preisgeld annehmen darf. Aber er wird wohl bald ein Profi werden.
Eiskalter Putter
Äußerst frustrierend waren für Bernd Wiesberger die British Open. Nach einer neuerlichen Par-Runde blieb für den Burgenländer nur der enttäuschende 68. Rang. Deshalb enttäuschend, da Wiesberger mit 86,1 Prozent getroffenen Grüns in Regulation die Nummer drei der British Open war. Aber aus den daraus resultierenden Birdie-Möglichkeiten konnte der Open-de-France-Sieger kein Kapital schlagen. Sein Putter blieb über die vier Tage eiskalt, in dieser Statistik liegt Wiesberger weit abgeschlagen. „Mein langes Spiel war stark genug für ein gutes Resultat, aber 135 Putts in vier Tagen sind eine große Enttäuschung“, zog der Oberwarter via Twitter Bilanz.