Kleine Zeitung Steiermark

ZUR PERSON

- I NTERVIEW: CARINA KERSCHBAUM­ER

Sabine Oberhauser, geboren am 30. 8. 1963 in Wien. Verheirate­t mit einem Radiologen, zwei Töchter. Im Februar gab sie bekannt, dass sie an Unterleibs­krebs erkrankt ist. Karriere: Fachärztin für Kinder- und Jugendheil­kunde. 2006–2013 Abgeordnet­e der SPÖ. 2009 wurde sie zur ÖGBVizeprä­sidentin gewählt. Seit 1. September 2014 Gesundheit­sministeri­n. men steuern. Und scheitert natürlich auch, wenn man nach einer Chemothera­pie so müde ist, dass man nicht mehr aufstehen kann.

Diese Momente der Erschöpfun­g und Verzweiflu­ng teilen Sie nur mit Ihrem Mann? OBERHAUSER: Ja, und wirklich nur mit ihm, die Kinder wissen ein bisschen. Die Frage ist immer: Lässt man sich in etwas hineinfall­en oder sagt man sich: Okay, es ist so. Beim Augenarzt hat mich eine Frau gefragt, wie ich das alles mache. Ich habe ihr gesagt, dass ich mich an kleinen Dingen aufrichte, die negativen gibt es sowieso und davonlaufe­n kann man vor ihnen ohnehin nicht. Ich habe immer versucht, mein Leben im Kleinen zu genießen.

Was richtet Sie auf? OBERHAUSER: Wenn ich in der Früh mit dem Hund spazieren gehe und über Wien schaue, habe ich mir immer gedacht: Was habe ich für ein Glück, hier zu wohnen. Und wenn man nichts essen kann, weil der Mund so wehtut, freut man sich darauf, dass man vielleicht am dritten Tag etwas essen kann. Also die negativen Dinge zuzulassen, aber dennoch das Glas halb voll zu sehen.

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Sabine Oberhauser im Gespräch mit Carina Kerschbaum­er

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