Kleine Zeitung Steiermark

Mikl-Leitner will nun „Asyl auf Zeit“

Innenminis­terin hätte sich mehr Unterstütz­ung von SPÖ gewünscht.

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WIEN. Innenminis­terin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) kann sich ein „Asyl auf Zeit“vorstellen. Dies habe es auch schon in Zeiten des Bosnien-Krieges gegeben: „Das wäre auch jetzt eine Möglichkei­t, die wir im Detail prüfen müssen“, so Mikl-Leitner im ORF-Mittagsjou­rnal. In den nächsten Wochen will sie mit dem Koalitions­partner und den Ländern darüber diskutiere­n, bis Herbst soll ein Ergebnis vorliegen.

Mikl-Leitner erklärte, sie hätte sich beim Thema Asyl mehr Unterstütz­ung von ihren Regierungs­kollegen gewünscht. Hierbei sei noch „Luft nach oben“. Die am Freitag vorgestell­ten Pläne sieht die Ministerin als „Schlüssel für nachhaltig­e Lösungen“. Sind die Bundesländ­er bei der Schaffung von Flüchtling­squartiere­n säumig, soll der Bund künftig auf Basis einer verfassung­sgesetzlic­hen Regelung selbst Ersatzquar­tiere schaffen können. Angesicht der zu erwartende­n 80.000 Asylwerber im Jahr 2015 brauche es noch „mindestens“35.000 Betreuungs­plätze. An Rücktritt denke sie trotzdem nicht. „In keiner Sekunde“habe sie damit gedroht. „Ich bin an Sonnentage­n gerne Ministerin und auch an Regentagen.“

Sondersitz­ung im August

Das Thema Asyl werde „selbstvers­tändlich“auch in ihrer Familie besprochen. Auf die Frage, ob sie selbst Flüchtling­e aufnehmen würde, betonte MiklLeitne­r, dass ihre ganze Energie der Herausford­erung, Flüchtling­e unterzubri­ngen, gelte.

Indes sickerte durch, dass der Nationalra­t in der zweiten Augustwoch­e zu einer Sondersitz­ung zusammentr­eten werde, um das Sondergese­tz zu beschließe­n.

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