Grazer stürzte vor Augen der Partnerin in den Tod
Tragischer Kletterunfall in Tirol: Ein Grazer (29) kam beim Abseilen ums Leben, die Freundin (32) wurde mit dem Hubschrauber geborgen.
Sie hatten sich Zeit gelassen. Den Tag und die Klettertour genossen: Ein 29-jähriger Grazer und seine Partnerin (32), ebenfalls aus Graz, durchkletterten am Freitag – von der Wochenbrunner Alm in Ellmau (Tirol) kommend – die sogenannte „Kübelkar Sinfonie“im Wilden Kaiser. Eine Tour „im unteren Schwierigkeitsgrad“, so die Polizei. Und tatsächlich erreichten die beiden am späten Freitagnachmittag den Ausstieg ohne gröbere Probleme.
Dann aber, gegen 20 Uhr, passierte es in rund 1970 Meter Seehöhe. Als Erster hatte der Mann begonnen, sich mit einem 60-Meter-Halbseil abzuseilen – die Frau blieb währenddessen in der Wand stehen, wartete, bis der 29Jährige sicher unten war. Doch es kam anders: Beim zweiten Abseiler stürzte der Grazer 70 Meter in die Tiefe und erlitt tödliche Verletzungen. Was genau passiert war, ist noch nicht klar. Gerissen war das Seil jedenfalls nicht, so die Polizei. Auch die Sicherung des Kletterers hatte sich nicht geöffnet.
Die schwer geschockte Partnerin blieb in der Wand stehen und setzte einen Notruf ab. Sie wurde vom Team des Rettungshubschraubers C 4 mittels Taubergung herausgeholt und ins Tal gebracht. Das Kriseninterventionsteam kümmerte sich um sie. Die Leiche des Verunglückten wurde mit dem Polizeihubschrauber geborgen. Gestern waren die Ermittler noch einmal an der Unfallstelle, um sich ein Bild zu machen. Die Ermittlungen sind aber noch nicht abgeschlossen.