Gibt sein Graz-Comeback
„Außerdem war es mir wichtiger, etwas nachhaltig auf die Beine zu stellen.“Das sei nun durchaus geschafft und ein paar Neuerungen habe er auch auf Lager. Also trifft er sich zum „Sommergespräch mit der Kleinen Zeitung – frische Fotos für das Archiv natürlich inklusive.
Nach Abschluss der Hotelfachschule, nach Lehrjahren in Tirol sowie Deutschland und einem Engagement auf einem Kreuzfahrtschiff ging Pensold im Jahr 2001 wieder in Graz vor Anker. Mit seiner damaligen Frau und heutigen Geschäftspartnerin. „Österreich war und ist ja ein Land des Kaffees. Aber Coffeeshops waren damals völlig neu, auch in Graz.“
2003 servieren sie das erste „Barista’s“beim Franziskanerplatz – und haben Blut oder besser Crema geleckt: Es wird getüftelt und daheim experimentiert und der erste Smoothie auf- getischt. Und dazwischen Filiale um Filiale eröffnet.
Woher der Kaffee dazu kam? Pensold interessierte immer mehr die Bohne. Seit 2013 ist er eigenständiger Produzent: Er holt seinen biologisch angebauten Kaffee direkt ab – in „Single Fincas“in Äthiopien oder Brasilien. „Ohne Zwischenhändler, direkt und fair bezahlt.“Ist er nicht vor Ort, kommuniziert er mit den Bauern via Internettelefon.
Und nun die nächsten Schritte: Der erste Standort, jener am Franziskanerplatz, wird noch heuer im Herbst groß umgebaut. „Sehr modern, viel Holz.“Dann werden überhaupt
halt alle Grazer Barista’s zu Nichtraucherlokalen. Dann wird Pensold wieder den Filterkaffee forcieren. „Kein simpler Marketingschmäh. Teilweise kannst du beim Filter viel mehr in die Tiefe gehen, mehr Nuancen betonen.“
Und dann wird er (wieder) in den Hintergrund rücken. „Ich will das operative Geschäft zusehends meinen Partnern überlassen und mich wieder mehr um das Netzwerk dahinter kümmern. Trends aufspüren.“
Die Kleine Zeitung wird sie also gut speichern, die neuen und seltenen Fotos von Stephan Pensold.