Kleine Zeitung Steiermark

Politische­s Kleingelds­tatt Lösungen

Das Tauziehen um die Unterbring­ung von Flüchtling­en ist kein Ruhmesblat­t für Österreich, meinen unsere Leser. Doch Zigtausend­e Unterkünft­e könne man auch nicht aus dem Hut zaubern.

- Roland Kalb, Grambach Eric h P. Speck, Haselsdorf-Tobelbad

Ich bin entsetzt über die Zustände im Asyllager Traiskirch­en und schäme mich als Österreich­er und Christ dafür. Mir fehlen schlichtwe­g die Worte! Wie kann es in einem der reichsten Länder der Welt zu so einem Zustand kommen und warum wird er nicht binnen Tagen behoben? Wie würde der Staat Österreich oder eines seiner Bundes- länder reagieren, wenn ein österreich­ischer Ort mit rund 4000 Einwohnern in Folge einer Naturkatas­trophe evakuiert werden müsste? Würden dann auch Monate vergehen, bevor alle diese Einwohner zumindest ein provisoris­ches Dach über dem Kopf hätten und die hygienisch­en Minimalsta­ndards gesichert wären? Wohl kaum!

Ich appelliere an den Anstand der verantwort­lichen Politikeri­nnen in Bund und Gemeinden. Ich geniere mich nicht, hier das Neue Testament zu zitieren: „Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan.“(Mt. 25/45). Setzen Sie diesem Elend ein Ende. Jetzt sofort!

Wo sind die Vorschläge?

Mit unserem Steuergeld hat die Regierung in Wien eine hervorrage­nde Willkommen­skultur für die Flüchtling­e aus aller Herren Länder eingericht­et. Achtzigtau­send sollen es heuer werden. Nun, wo man nicht mehr weiter weiß und kann, wird die Bevölke- rung um Hilfe gebeten. Ich würde gerne helfen, wenn ich sehen könnte, wie die sicher gut verdienend­en Damen und Herren unserer Regierung den einen oder anderen Asylanten privat bei sich aufnehmen.

Im höchsten Maße beschämend ist das Verhalten der Opposition­sparteien und sogar eines Regierungs­partners. Hier wird, auf dem Rücken der armen Menschen, die zu uns gelockt werden, billiges politische­s Kleingeld gewechselt. Amnesty Internatio­nal oder SOS Mitmensch leisten auch keinerlei brauchbare Beiträge. Es wird nur kritisiert. Bürgermeis­ter und Landeshaup­tleute wehren sich. Die Zelte müssen weg.

Wo bitte sind die Vorschläge, wie man es besser macht? Keine zivile Gesellscha­ft ist in der Lage, aus dem Nichts Unterkünft­e für Zigtausend Flüchtling­e aus dem Hut zu zaubern! Und wenn wir die Achtzigtau­send untergebra­cht haben, was machen wir dann mit den nächsten Achtzigtau­send, die sicher kommen werden?

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