Politisches Kleingeldstatt Lösungen
Das Tauziehen um die Unterbringung von Flüchtlingen ist kein Ruhmesblatt für Österreich, meinen unsere Leser. Doch Zigtausende Unterkünfte könne man auch nicht aus dem Hut zaubern.
Ich bin entsetzt über die Zustände im Asyllager Traiskirchen und schäme mich als Österreicher und Christ dafür. Mir fehlen schlichtweg die Worte! Wie kann es in einem der reichsten Länder der Welt zu so einem Zustand kommen und warum wird er nicht binnen Tagen behoben? Wie würde der Staat Österreich oder eines seiner Bundes- länder reagieren, wenn ein österreichischer Ort mit rund 4000 Einwohnern in Folge einer Naturkatastrophe evakuiert werden müsste? Würden dann auch Monate vergehen, bevor alle diese Einwohner zumindest ein provisorisches Dach über dem Kopf hätten und die hygienischen Minimalstandards gesichert wären? Wohl kaum!
Ich appelliere an den Anstand der verantwortlichen Politikerinnen in Bund und Gemeinden. Ich geniere mich nicht, hier das Neue Testament zu zitieren: „Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan.“(Mt. 25/45). Setzen Sie diesem Elend ein Ende. Jetzt sofort!
Wo sind die Vorschläge?
Mit unserem Steuergeld hat die Regierung in Wien eine hervorragende Willkommenskultur für die Flüchtlinge aus aller Herren Länder eingerichtet. Achtzigtausend sollen es heuer werden. Nun, wo man nicht mehr weiter weiß und kann, wird die Bevölke- rung um Hilfe gebeten. Ich würde gerne helfen, wenn ich sehen könnte, wie die sicher gut verdienenden Damen und Herren unserer Regierung den einen oder anderen Asylanten privat bei sich aufnehmen.
Im höchsten Maße beschämend ist das Verhalten der Oppositionsparteien und sogar eines Regierungspartners. Hier wird, auf dem Rücken der armen Menschen, die zu uns gelockt werden, billiges politisches Kleingeld gewechselt. Amnesty International oder SOS Mitmensch leisten auch keinerlei brauchbare Beiträge. Es wird nur kritisiert. Bürgermeister und Landeshauptleute wehren sich. Die Zelte müssen weg.
Wo bitte sind die Vorschläge, wie man es besser macht? Keine zivile Gesellschaft ist in der Lage, aus dem Nichts Unterkünfte für Zigtausend Flüchtlinge aus dem Hut zu zaubern! Und wenn wir die Achtzigtausend untergebracht haben, was machen wir dann mit den nächsten Achtzigtausend, die sicher kommen werden?