Auf Eigenbau
Die Kaderzusammenstellung wird von Fans und Funktionären die ganze Saison über diskutiert. Die klinkt sich mit ein. Heute: die Oberliga Nord.
Vergangene Woche haben wir die Kader der Landesliga bereits auf „Eigene“durchleuchtet. Kurz zusammengefasst: Nach Gesprächen mit Funktionären und Trainern hat sich folgender Ansatz ergeben: „Ein ,Eigener‘ ist Spieler jenes Vereins, bei dem er in seinen ersten zehn Jahren überwiegend ausgebildet wurde.“In der Oberliga Nord haben praktisch alle Vereine einen großen Anteil an „Eigenen“im Kader. Herausragend neben dem FC Schladming ist die TUS Krieglach. „Wir haben vor rund 20 Jahren angefangen. Jetzt ernten wir die Früchte“, erzählt Obmann Ewald Rami. Der Verein investiert weniger in Spielergehälter als vielmehr in den Nachwuchs und die Infrastruktur. „Dank der Gemeinde haben wir eine perfekte Sportstätte mit Kunstrasen, Flutlicht, Halle.“Neben der OberligaMannschaft spielt Krieglach mit einem zweiten Team in der Gebietsliga. „Hier haben wir nochmals 18 bis 20 Spieler.“Was für den Klub zu einem „Luxusproblem“führt. Rami: „Die Burschen fühlen sich bei uns so wohl, es will keiner weg.“
Ähnlich läuft es beim ASV Bad Mitterndorf. Hier hat ein Großteil der Ersten sogar beim Klub begonnen und seither nie den Verein gewechselt. „Wir sind klein und familiär. Hier zählt die Kameradschaft“, verrät Trainer Rene Ziller, natürlich selbst ein Bad Mitterndorfer. „Wir investieren unser Geld lieber in die Jugendarbeit und halten die Spieler bei uns. Es funktioniert. Wir sind seit 2008 in der Oberliga.“
Ein Umdenken hat in Trofaiach stattgefunden. „Nach dem Abstieg 2003 hat es der Verein vermehrt mit fremden Spielern versucht – ohne großen Erfolg“, erzählt Trainer Rene Lerch. „Daher hat man umgeschwenkt. Der Weg mit den eigenen Jungen dauert zwar länger, ist dafür aber nachhaltig.“Der Altersschnitt der Trofaiacher liegt bei 20 Jahren. „Im Sommer haben sich genügend gestandene Kicker von umliegenden Vereinen angeboten“, verrät Lerch, „aber wir geben lieber unseren Eigenbauspielern eine Chance.“