Gegen Armut: Stadt fördert Weiterbildung
Mit Förderungen von bis zu 1000 Euro pro Person ermöglicht Vizebürgermeisterin Martina Schröck armutsgefährdeten, aber berufstätigen Personen Schulungen.
Unter dem Titel „Grazer Fonds für Aufstieg und Entwicklung“hat Vizebürgermeisterin Martina Schröck gestern einen neuen Hilfsfonds vorgestellt. Hinter dem kryptischen Namen steckt eine Weiterbildungsförderung für Personen, die in Armut oder nahe der Armutsgrenze leben – und die einen Job haben: „Wir wollen Menschen, die wenig verdienen, dabei unterstützen, am Arbeitsmarkt besser Fuß zu fassen“, erklärt die SP-Sozialstadträtin.
Derzeit gebe es für diesen Personenkreis nach eigenen Angaben österreichweit noch überhaupt keine Förderungen auf kommunaler Ebene: „Das AMS ist nur bei Arbeitssuchenden für Weiterbildungen zuständig“, erklärt Schröck den Hintergrund des Projekts, das ein Schritt aus der Armut in ein besseres Leben sein soll. Die Fördersumme für Weiterbildungen und Umschulungen beträgt bis zu 1000 Euro pro Person, zusätzlich gibt es kostenlose und individuelle Qualifizierungsberatung sowie Begleitung bei der Antragstellung. Insgesamt sind in den ersten zwei Jahren 770.000 Euro budgetiert.
Für wie viele Menschen die neue Förderung infrage kommt, weiß die Stadträtin allerdings nicht: „Wir haben dazu leider keine genauen Zahlen.“Man geht aber von mindestens so vielen Personen aus, wie derzeit im Stadtgebiet die Mindestsicherung beziehen. „Es sind wahrscheinlich noch mehr“, glaubt Schröck. Im ersten Jahr sollen bis zu 440 Grazer unterstützt werden. Bei der ÖSB Consulting GmbH, die die Abwicklung für die Stadt übernimmt, rechnet man mit mindestens 600 Personen, die zu Erstgesprächen und für Hilfe bei der Antragsstellung kommen werden.