Land zieht bei
Verkehrslandesrat Leichtfried ortet bei den Landesbahnen „zahlreiche Problemfelder“und stellt nun der Leitung ein Aufsichtsorgan zur Seite.
Die Hintergründe des folgenschweren Zugunglücks in Waldstein, bei dem im Mai zwei Menschen ums Leben kamen, waren offenbar das auslösende Moment, warum Verkehrslandesrat Jörg Leichtfried (SPÖ) bei den Steiermärkischen Landesbahnen die Notbremse zieht: Während bei der Staatsanwaltschaft Graz nämlich immer noch die Ermittlungen nach dem Zugunglück laufen, hat das Land nun eine erste Konsequenz gezogen. „Das Vertrauen in die derzeitige Geschäftsführung hat gelitten“, erklärte Leichtfried gestern. Er will der Geschäftsführung schon ab kommender Woche ein Aufsichtsorgan des Landes zur Seite stellen. Der Verfassungsdienst wurde beauftragt, rechtliche Konsequenzen auszuloten – sogar eine Vertragsauflösung der derzeitigen Geschäftsführung steht im Raum. Helmut Wittmann, Geschäftsführer der Steiermärkischen Landesbahnen, wollte sich gestern nicht äußern.
Zuletzt war ja bekannt geworden, dass der bei der Kollision getötete Lokführer bereits vor dem Unfall einmal beinahe einen ähnlichen Zusammenstoß verursacht haben soll. „Angesichts zahlreicher Problemfelder, etwa im Bereich der Sicherheit auf Nebenstrecken, bezüglich Konzessionen und Fahrzeugbeschaffung besteht akuter Handlungsbedarf “, meinte Leichtfried nun. Ergänzend soll eine Arbeitsgruppe eingesetzt werden, die sich mit der Umsetzung der von der EU geforderten einheitlichen europäischen Richtlinie für den Ei-