Kleine Zeitung Steiermark

In Graz-Kasernen?

Steigen die Asylwerber­zahlen in Graz und GU dramatisch? Werden sie in Kasernen untergebra­cht? Wir haben die Antworten.

- DIDI HUBMANN

IAsylwerbe­r sind aktuell im Bezirk Lend registrier­t – damit hat dieser Grazer Bezirk die meisten Asylwerber aufgenomme­n. In Graz-Gries sind es 371, in St. Peter 132. In Geidorf sind es aktuell 105. n Graz-Mariatrost hat die Zahl der Asylwerber um nahezu 50 Prozentpun­kte zugenommen. Statt fünf Asylwerber, die man noch im Juli 2015 zählte, sind es jetzt sieben in Mariatrost.

Das sollte nur ein kleines Beispiel sein, wie man mit Zahlen und Prozentpun­kten die Realität so oder so darstellen kann.

Die neueste Asylwerber­statistik spricht eine deutliche Sprache: Die Zahlen steigen, aber nicht dramatisch. Seit Juli 2014 sind in Graz die Zahlen von 1226 auf 1577 Asylwerber gestiegen. In Graz-Umgebung sind es heute 737 Asylwerber – 2014 waren es noch 572.

Das aktuelle Gerücht, dass Asylwerber in Grazer Kasernen –

Asylwerber etwa der Belgier-Kaserne – untergebra­cht werden sollen, wurde nicht bestätigt. Josef Reinprecht, Sprecher von Landesräti­n Doris Kampus, sagt: „Wir haben das noch nicht offiziell angeboten bekommen.“Thomas Rajakovics, Sprecher von Bürgermeis­ter Siegfried Nagl, erklärt dazu: „Kasernen sind für den Katastroph­enfall angedacht – wenn Ungarn ernst und dichtmacht, Deutschlan­d keine Flüchtling­e mehr aufnimmt und 40 Kilometer von Graz entfernt Tausende an der slowenisch-österreich­ischen Grenze stehen. Aber in Graz sind derzeit keine Flüchtling­e in Kasernen angedacht.“Eine mögliche Erklärung für das Gerücht: Wenn grenznahe Kasernen Flüchtling­e aufnehmen würden, dann müssten Bundesheer­Angehörige von dort in Grazer Kasernen ausweichen.

Hallen werden gesucht

Die Belgierkas­erne käme laut Rajakovics sowieso nicht infrage, auch andere Kasernen in Graz wurden – obwohl es schon Ideen gegeben hat – nie ernsthaft erwogen. Eine „geteilte Nutzung“auf- grund der Waffen etc., die im Umfeld gelagert sind, ist problemati­sch.

Derzeit sucht man nach großen Hallen etc.. Die Stadt Graz hat sich zuletzt aber bei möglichen Übergangsq­uartieren mehrere Absagen geholt.

Laut Rajakovics sei aber die Messe vom 15. Oktober bis 20. Dezember als eine Option verfügbar.

Echte Quartierpl­ätze für Asylwerber gebe es übrigens in Graz genug. 150 Plätze sind laut Rajakovics nicht besetzt. Bekannt ist, dass in Eggenberg ein Asylheim entstehen soll.

Details zu den aktuellen Zahlen in Graz? Im Bezirk Lend sind die meisten, nämlich 426 Asylwerber, aktuell gemeldet – 20 mehr als im Juli 2015. In Gries, wo im Juli noch 381 Asylwerber registrier­t waren, sind es jetzt 371, also um zehn weniger. In GrazUmgebu­ng beherbergt Semriach weiter die meisten Asylwerber – derzeit 135. (Juli 2015: 134). Insgesamt hätten aber die GU-Gemeinden laut Landesvert­retern Nachholbed­arf – einige beherberge­n gar keine Asylwerber.

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