Insekt unter Strom
Die Johammer hat den Preis einer Harley, den Sound einer Rolltreppe und die Optik eines Reitinsekts aus Disneys Ameisendrama „Antz“.
„Mach’s wie die Kinder bei den ersten Versuchen am Fahrrad, schau nicht auf den Lenker, sondern auf die Straße.“Geht doch! Die Johammer surrt los und nach ein paar Hundert Metern legen sich Unsicherheit und Wackelei ganz von alleine.
15 PS Dauerleistung holt der Cruiser aus seinem E-Motor, der – gerade einmal so groß wie ein Gurkenglas – an der hinteren Radnabe sitzt. Klingt nicht üppig, reicht aber allemal, um das 178 Kilogramm leichte Gefährt auf (elektronisch abgeregelte) 120 km/h zu beschleunigen. Sowohl der Motor als auch das einstufige Getriebe laufen im Ölbad und sind somit komplett wartungsfrei, was wohl mithilft, die Betriebskosten (laut Herstellerangaben) auf 1,20 Euro pro 100 Kilometer zu drücken.
Auf dem kurvigen Geläuf fühlt sich die Johammer jedenfalls pudelwohl. Die zentralen Federdämpfer im Mittelrahmen bügeln die gröberen Unebenheiten größtenteils aus und das Drehmoment des Elektroflitzers trägt das Seine zum Spaßfaktor bei.
In feinstem Technikdeutsch heißt der Antrieb „permanent erregter Synchronmotor“. Ein Zustand, der schon nach ein paar Kilometern zusehends auf den Fahrer abfärbt.
Zieht man am Gasgriff, dann kommt die Ennstaler Landschaft ziemlich hurtig in Schwung. Dreht man den Griff nach vorne, kommt die elektrische Motorbremse ins Spiel. Die verzögert nicht nur den Vorwärtsdrang, sondern führt auch Energie in die Akkus zurück. Die Bremswirkung ist fein justierbar und – vor allem auf längeren Bergabpassagen – eine ausgesprochen sinnvolle Einrichtung.
Dass das futuristische Spaßmobil eben ein solches ist, lässt sich nicht leugnen – für Gepäck fehlt ebenso der Platz wie für einen Sozius. Die Johammer ist umweltfreundlich, zu 100 Prozent recycelbar und damit ein Statement in Sachen Nachhaltigkeit. Und, wie es Johann Hammerschmid ausdrückt: „Die charmanteste Art aufzufallen.“