Kunst macht Unsichtbares sicht- und hörbar
Medienpionier: Robert Adrian X starb 80-jährig.
FREITAG,
11. SEPTEMBER 2015, SEITE 81
PA K E S C H S W E C H S E L WIEN. „Das ganze Geld, alles läuft über das unsichtbare Netz. Und Künstler, die mit dem Netz arbeiten, können dieses Netz wenigstens teilweise sichtbar machen. Denn Kunst, das ist klar, ist eine visuelle Angelegenheit.“Sagte Robert Adrian 2013 in einem Gespräch im Zusammenhang mit der Linzer Ars Electronica. In Linz wurde der Medienkunstpionier anlässlich seines 80. Geburtstags im Februar geehrt, indem man „Die Welt in 24 Stunden“wieder präsentierte. Eine Adrian-Arbeit, die schon 1982 das Thema globaler Vernetzung ins Zentrum rückte, anschaulich machte.
Robert Adrian alias Robert Adrian X, geboren 1935 in Toronto, kam 1972 nach Österreich, wo er zunächst mit konzeptueller Malerei und Kleinplastiken (etwa den autobiografischen „24 Jobs“, 1979) reüssierte, dann diverse Medien der Telekommunikation in den Mittelpunkt seiner Arbeit rückte. Immer wieder war auch das Radio Betätigungsfeld. Nicht zuletzt prägte er die 1987 von seiner Frau Heidi Grundmann initiierte Ö1-Reihe „Kunstradio – Radiokunst“sowie deren Website mit. Montagnacht starb Robert Adrian in Wien. Radiotipp. Ö1, 1. November, 23.03 Uhr: „ In memoriam Robert Adrian“. Netzwerker: Robert Adrian (1935–2015)