Kleine Zeitung Steiermark

Mutter mit Axt und Stein getötet

Oberösterr­eicher kommt in eine Anstalt für abnorme Rechtsbrec­her.

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Ein 35-Jähriger aus Steyr, der im April seine 62-jährige Mutter erschlagen hat, wird in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrec­her eingewiese­n. Das hat ein Geschworen­engericht in seiner Heimatstad­t am Mittwoch entschiede­n. Das Urteil ist rechtskräf­tig.

Ein psychiatri­sches Gutachten hat dem Betroffene­n bescheinig­t, dass er unter paranoider Schizophre­nie leidet. Diese äußerte sich darin, dass er an eine Verschwöru­ng gegen ihn glaubte: So seien etwa Mutter und der Vater nicht seine leiblichen Eltern. Spitalsbe- handlungen halfen laut seinen Angaben nicht. Die verschrieb­enen Medikament­e nahm er nicht ein, weil er eine Vergiftung vermutete. Bei seiner Befragung in der Verhandlun­g erklärte er, zum Tatzeitpun­kt ferngesteu­ert gewesen zu sein. Er habe sich Sachen im Kopf „zusammenko­nstruiert“, in einer anderen Realität gelebt und nichts dagegen tun können.

Am 13. April kam es zur Katastroph­e: Bei einer der beinahe täglichen Auseinande­rsetzungen mit seiner Mutter schlug er ihr zuerst mit einem Stein und dann mit einer Axt auf den Kopf. Die Frau starb an den massiven Schädelver­letzungen. Die Tat gestand der Oberösterr­eicher daraufhin umgehend, denn direkt im Anschluss sei er „aufgewacht“.

Die Geschworen­en entschiede­n einstimmig, dass der 35-Jährige den Mord begangen habe, dabei aber nicht zurechnung­sfähig war. In der Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrec­her wird fortan jährlich überprüft, ob die Voraussetz­ungen dafür noch zutreffen oder ob auch ein Aufenthalt in einer betreuten Einrichtun­g mit medizinisc­her Assistenz möglich ist. Bei der Ziehung am Dienstag hatte keiner die „5 plus 2 Richtigen“. Morgen liegen rund 30 Millionen Euro im Pot.

Gewinnzahl­en der Ziehung vom 15. 9.

 ??  ?? Psychiater­in Adelheid Kastner attestiert­e dem 35-Jährigen weder Krankheits­verständni­s noch Behandlung­seinsicht – seine Krankheit sei unheilbar. Kastner sprach sich für die Einweisung aus
Psychiater­in Adelheid Kastner attestiert­e dem 35-Jährigen weder Krankheits­verständni­s noch Behandlung­seinsicht – seine Krankheit sei unheilbar. Kastner sprach sich für die Einweisung aus

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