Den Rosenheim-Cops
überwiegend über den Brenner kommen, während fast alle Syrer über Salzburg kommen.
Über die Zusammenarbeit mit Österreich will niemand öffentlich sprechen. Einige Polizisten in der Grenzregion sind aber nicht sonderlich gut zu sprechen auf die Nachbarn. In den vergangenen Tagen wurde beim Ansturm kein einziger Polizist gesehen, sagt ein Beamter hinter vorgehaltener Hand. Auch flössen kaum Informationen. Lediglich die ÖBB würden melden, wenn Flüchtlinge in den Zügen sitzen.
In der Polizeikaserne in Rosenheim tröpfeln minütlich Flüchtlinge ein und werden zur Bearbeitungsstraße gebracht. Plötzlich kreisen Hubschrauber über den Flüchtlingen, die ihre Gesichter zum Himmel drehen. Innenminister Thomas de Maizière ist mit EU-Flüchtlingskommissar Dimitris Avramopoulos gekommen, um sich die Registrierung anzuschauen. Dabei wiederholt de Maizière, dass Deutschland gefordert, aber nicht überfordert sei. „Ich würde den Satz noch variieren“, sagt er: „Wir sind sehr gefordert, aber nicht überfordert.“An der Grenze nimmt man den Satz am Abend aus dem Radio erstaunt zur Kenntnis. Die körperliche Belastung steht den Beamten ins Gesicht geschrieben. Die Belastungsgrenze sei schon überschritten. Und wann die Grenzkontrollen beendet sein werden, kann niemand sagen. Nicht in Freilassing, nicht in Rosenheim und auch nicht in Berlin.