Juristischer SlalomvorGericht DATENBLATT
Justin Reiter, geboren am 2. Februar 1981, ist ein amerikanischer Snowboarder. 2013 gewann er WM-Silber im Parallelslalom. In Sotschi 2014 war der Parallelslalom erstmals im olympischen Programm, bei den Spiele aus dem Programm. Oder doch. Denn der amerikanische Snowboarder Justin Reiter wehrt sich nun vor Gericht gegen diese Entscheidung und klagt, als erster Sportler überhaupt, das IOC.
Der Grund: In den IOC-Richtlinien steht geschrieben, dass das Programm der entsprechenden Spiele drei Jahre vor Beginn der Eröffnungsfeier feststehen muss. Das wäre am 9. Februar 2015 der Fall gewesen. Das IOC verkünde- Spielen 2018 und 2022 ist die Disziplin nicht mehr dabei. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) strich die Disziplin im Juni 2015 aus dem Programm, hätte das laut eigenen Richtlinien aber bereits im Februar machen müssen. Nun klagt Reiter das IOC. te die Neuerungen jedoch erst am 8. Juni und könnte so nun an den eigenen Regeln scheitern.
ÖSV für Parallelslalom
Heute ist Reiter gemeinsam mit seinen Anwälten in Lausanne (Schweiz), um seine Sicht der Dinge darzustellen. Laut dem Grazer Sportanwalt Christian Flick wird für den Ausgang des Falles entscheidend sein, welches Gericht sich schlussendlich um die Klage kümmert: „Geht es nach dem IOC, sollten Sportler eigentlich nur bei einem Sportgericht klagen dürfen, nicht aber bei einem ordentlichen. Die Tendenz geht jedoch eher Richtung ordentliches Gericht, da Sportler ja auch normale Bürger sind.“Ist das Sportgericht zuständig, „wird es wohl im Sinne des Sportverbandes entscheiden“. Nimmt sich aber ein ordentliches Gericht des Falles an, „dann sind die Chancen für Reiter sicher besser“, sagt Flick.
Der 34-jährige Snowboarder schreckt vor hohen Kosten nicht zurück. Rund 400.000 US-Dollar könnten die ganzen Amtswege kosten. Weil sich Reiter ohne Hilfe des amerikanischen Ski- und Snowboard-Verbandes gegen das IOC stellt, bittet er unter www.rallyme.com um Spenden, um die Kosten tragen zu können. „Ich will einfach das Richtige tun“, sagt Reiter gegenüber amerikanischen Medien.
Snowboard-Star Vic Wild, der in den USA geboren wurde, aber für Russland fährt, glaubt den Grund für die fehlende Unterstützung Reiters durch den US-Verband zu kennen: „Sie glauben, sie sind im Parallelslalom nicht konkurrenzfähig. Dabei müssten sie die Sportler nur ein bisschen mehr unterstützen.“Der ÖSV hat sich für den Parallelslalom ausgesprochen, auch eine Online-Petition hat schon über 15.000 Unterschriften lukriert.
Justin Reiter