„Man muss der Billigste sein“
Herr Präsident, seit 25. Juni gibt es das neue Gesetz, das Apotheken den Online-Handel erlaubt, doch erst zwei steirische Apotheken ließen sich zertifizieren. Ist die Möglichkeit für Apotheker gar nicht attraktiv? GERHARD KOBINGER: Ich kann das am Beispiel Deutschland erklären, wo es das System seit zehn Jahren gibt: 2000 Apotheken ließen sich lizenzieren, etwa 150 haben erkennbare Umsätze, nicht einmal 30 machen gute Umsätze und nur die drei größten können davon leben. Wenn man das auf Österreich umlegt, wird man den Online-Handel höchstens als Zugeschäft machen können. Und wie kommt man zu Kunden? Man muss der Billigste sein – und da verdient man nicht mehr viel.
Welche Herausforderungen müssen Apotheken meistern, um online zu gehen? KOBINGER: Man muss schon einen großen Hang zu EDV und Online-Marketing haben. Die Lizenzierung ist teuer, man braucht einen zertifizierten Transporteur, der die Medikamente nur an den Empfänger persönlich übergibt. Es ist einigermaßen kompliziert. Die meisten Apotheker sagen eher: Ich habe meine Kunden hier vor Ort, die betreue ich.
Woran erkennt man Anbieter im Internet? KOBINGER: Wenn ein Anbieter alles an Arzneimitteln versendet, ist er illegal. Denn in Österreich dürfen ja nur rezeptfreie Mittel online gehandelt werden. Zusätzlich gibt es das Logo und den Link, die zertifizierte Apotheken ausweisen.
Fordern Kunden den Shop aktiv ein? KOBINGER: Bei mir ist das noch nicht vorgekommen.
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