Rot-schwarzer
Das Wahlergebnis in Oberösterreich liegt im Trend. Schon seit vielen Jahren verlieren Rot und Schwarz an Blau-, Grün- und Nichtwähler.
Reinhold Entholzer, der glücklose SPÖ-Chef in Oberösterreich, ist mit minus 6,6 Prozentpunkten eigentlich noch glimpflich davongekommen. Sechs Jahre zuvor hatte noch Josef Ackerl die Partei geführt und 13,4 Prozentpunkte verloren. Noch schlimmer aber sieht die Gesamtbilanz für den Chef der Bundespartei aus. Seit Werner Faymann die SPÖ 2008 übernommen hat, gingen seiner Partei 17 von 19 Wahlen verloren. Die Ausnahmen waren Kärnten, wo die FPÖ im Jahr 2013 geradezu kollabierte, und ein kleiner Zugewinn bei den Europawahlen im Vorjahr. Den Tiefpunkt stellt Salzburg dar, wo die SPÖ nicht nur 15,6 Prozent der Stimmen, sondern auch den Landeshauptmannsessel verlor.
Auch die ÖVP verlor bei 17 der letzten 19 Wahlen, nur in Kärnten und in Oberösterreich (2009) gelangen Zugewinne. Parteichef Reinhold Mitterlehner, von dessen Neustart sich die Partei eine Trendwende erhoffte, musste in Vorarlberg, im Burgenland, in der Steiermark und nun in seiner Heimat Oberösterreich schwere Verluste für die ÖVP hinnehmen.
Umgekehrt sieht die Bilanz der Freiheitlichen aus. Sieht man von dem Debakel in Kärnten ab, wo an einem Tag 28,04 Prozentpunkte verloren gingen, musste die Partei lediglich in Niederösterreich, in Tirol und in Vorarlberg Rückschläge verzeichnen. In der Steiermark legte die Partei Heinz-Christian Straches gar um 16,1 Prozentpunkte zu, in Oberösterreich nun um 15,3.
Roter Tabubruch
Wichtiger noch als die Zahlen war für Strache, dass sich der burgenländische SPÖ-Chef Hans Niessl trotz heftiger Proteste seiner Genossen entschloss, einen Parteitagsbeschluss seiner Partei