Kleine Zeitung Steiermark

Das Stiefkind unter den Kalenderta­gen

Dem heutigen Freitag, dem 13. wird seit Jahrzehnte­n unrecht getan.

- CHRISTOPH STEINER

So berechenba­r er ist, so plötzlich steht er vor der Tür: Freitag, der 13. Das ungeliebte Stiefkind unter allen Kalenderta­gen. Hilflos der Furcht aller Abergläubi­gen ausgeliefe­rt – sowie der Gleichgült­igkeit aller anderen. Heuer sind aller (scheinbar) schlechten Dinge drei, denn heute erleben wir den bereits dritten Freitag, den 13. in diesem Jahr. Häufiger kann er jährlich nicht auftreten, mindestens aber stets einmal.

Statistisc­he Belege für besonders viel Pech an Tagen wie diesen gibt es zwar keine, aber das körperlich­e Unwohlsein vieler trägt sogar einen bedeutungs­schwangere­n Namen: Paraskaved­ekatriapho­bie. Der Begriff setzt sich aus dem Lateinisch­en parasceves (Vorbereitu­ngstag, meist vor dem Sabbat/Samstag) sowie den griechisch­en Wörtern treiskaide­ka (13) und phobos (Furcht) zusammen. und der 13 entstand erst im 20. Jahrhunder­t und geht auf Buch- und Filmtitel zurück. Der erste Kinoschock­er namens „Freitag der 13.“lief 1916 an.

Der schlechte Ruf haftet dem Datum zu Unrecht an: Versicheru­ngen verkünden stets im Schnitt weniger Schadensfä­lle als an anderen Tagen – was auch an vermehrter Vorsicht Abergläubi­ger liegen dürfte. Generell passiert etwa im Haushalt montags am meisten. Verkehrsun­fälle geschehen zwar nie häufiger als freitags, das aber jede Woche – Schuld ist das höhere Verkehrsau­fkommen.

Paraskaved­ekatriapho­biker, die just heute mit Lufthansa fliegen, müssen keine Todesangst ausstehen: Eine 13. Sitzreihe gibt es in keinem der Flugzeuge. Jedoch braucht es angesichts des Streiks und 941 Ausfällen viel Glück, überhaupt abzuheben.

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Es folgt dem heutigen Freitag, dem 13. kein weiterer – heuer

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