Das Stiefkind unter den Kalendertagen
Dem heutigen Freitag, dem 13. wird seit Jahrzehnten unrecht getan.
So berechenbar er ist, so plötzlich steht er vor der Tür: Freitag, der 13. Das ungeliebte Stiefkind unter allen Kalendertagen. Hilflos der Furcht aller Abergläubigen ausgeliefert – sowie der Gleichgültigkeit aller anderen. Heuer sind aller (scheinbar) schlechten Dinge drei, denn heute erleben wir den bereits dritten Freitag, den 13. in diesem Jahr. Häufiger kann er jährlich nicht auftreten, mindestens aber stets einmal.
Statistische Belege für besonders viel Pech an Tagen wie diesen gibt es zwar keine, aber das körperliche Unwohlsein vieler trägt sogar einen bedeutungsschwangeren Namen: Paraskavedekatriaphobie. Der Begriff setzt sich aus dem Lateinischen parasceves (Vorbereitungstag, meist vor dem Sabbat/Samstag) sowie den griechischen Wörtern treiskaideka (13) und phobos (Furcht) zusammen. und der 13 entstand erst im 20. Jahrhundert und geht auf Buch- und Filmtitel zurück. Der erste Kinoschocker namens „Freitag der 13.“lief 1916 an.
Der schlechte Ruf haftet dem Datum zu Unrecht an: Versicherungen verkünden stets im Schnitt weniger Schadensfälle als an anderen Tagen – was auch an vermehrter Vorsicht Abergläubiger liegen dürfte. Generell passiert etwa im Haushalt montags am meisten. Verkehrsunfälle geschehen zwar nie häufiger als freitags, das aber jede Woche – Schuld ist das höhere Verkehrsaufkommen.
Paraskavedekatriaphobiker, die just heute mit Lufthansa fliegen, müssen keine Todesangst ausstehen: Eine 13. Sitzreihe gibt es in keinem der Flugzeuge. Jedoch braucht es angesichts des Streiks und 941 Ausfällen viel Glück, überhaupt abzuheben.