Kleine Zeitung Steiermark

Zu genießen

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ärgert ist auch der Ilztaler Apfelbauer Hans Herbst. „Ich habe eineinhalb Stunden telefonier­t, und bei sämtlichen Gesundheit­sstellen hat man mir bestätigt, dass man die Äpfel selbstvers­tändlich bedenkenlo­s ungewasche­n essen kann.“Dasselbe betont auch die Landwirtsc­haftskamme­r in einer Aussendung. Beide Obstbauern kündigen an, Rechtsanwä­lte mit der Causa befassen zu wollen.

„Eine Frechheit“

Der für die steirische Lebensmitt­elaufsicht zuständige Landesrat Christophe­r Drexler (ÖVP) will sich den Schwarzen Peter für die Malaise nicht zuschieben lassen. „Die Aussagen des Herrn Konrad sind völlig aus der Luft gegriffen, zu keiner Zeit wurde die Verteilung von Äpfeln an Flüchtling­e seitens der Behörde untersagt.“Zwar sei die Lebensmitt­elaufsicht des Landes „über hygienisch­e Probleme im Zusammenha­ng mit der Speisenver­sorgung“in Spielfeld informiert worden und habe am 5. November auch eine Kontrolle vor Ort durchgefüh­rt. Ein Apfelverbo­t sei dabei aber nicht ausgesproc­hen worden. Konrad möge es unterlasse­n, „auf populistis­che Art und Weise die Behörden zu verunglimp­fen“, sagt Drexler. „Bei allem Verständni­s für eine zur Schau gestellte Hemdsärmel­igkeit: Diese Aussage ist eine Frechheit.“

Tatsache ist, dass die Apfelverte­ilung an die Flüchtling­e in den vergangene­n Tagen eingestell­t worden ist. Rotkreuz-Sprecher August Bäck begründet das mit dem Großliefer­anten. „Wir wurden vom Lieferante­n informiert, dass die Apfelausga­be vorübergeh­end eingestell­t werden müsse, weil man nicht in der Lage sei, das Obst zu waschen.“Den Hintergrun­d dieser Maßnahme kennt auch Bäck nicht, bekam dafür aber gestern Vormittag eine neuerliche Informatio­n des Lieferante­n: Man habe sich bei einem unabhängig­en Institut bestätigen lassen, dass die Äpfel bedenkenlo­s ausgegeben werden könnten. „Selbstvers­tändlich verteilen wir nun also weiterhin auch die Äpfel“, sagt Bäck.

Daneben setze man allerdings vor allem auf Bananen. Weil das Obst eine besonders gute Verträglic­hkeit aufweise und magnesiumr­eich sei, was ernährungs­technisch vielen Flüchtling­en entgegenko­mme. „Wir haben inzwischen aber bereits 30 Tonnen Äpfel verteilt“, beruhigt Bäck.

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Christophe­r Drexler schießt sich auf Christian Konrads Aussagen ein
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