Am Ende des Dschungels
Eva Marek ist Leiterin der Oberstaatsanwaltschaft in Wien. Ganz nebenbei hat sie ein Buch über Korruption und Amtsmissbrauch geschrieben.
Ihr Lebenslauf fällt in die Kategorie Bilderbuch: Jusstudium in Mindestzeit, Staatsanwältin, Abteilungsleiterin im Justizministerium, Generalanwältin am Obersten Gerichtshof (OGH) und 2007 zur jüngsten OGH-Hofrätin der Geschichte bestellt. Seit etwa einem Jahr steht die Grazerin Eva Marek nun an der Spitze der wichtigsten Anklagebehörde Österreichs, der Oberstaatsanwaltschaft Wien.
Als Chefin der Wiener Oberstaatsanwaltschaft beaufsichtigt sie auch die Korruptionsstaatsanwaltschaft. Und den Themen Korruption und Amtsmissbrauch hat sich die 47-Jährige, die am Grazer Seebacher-Gymnasium maturiert und an der Karl-Franzens-Uni studiert hatte, schon vor Jahren verschrieben. 2007 hat sie erstmals ein Standardwerk zu Korruption und Amtsmissbrauch verfasst – vergangene Woche ist die achte Auflage, aufgrund etlicher Gesetzesänderungen völlig überarbeitet, im Manz-Verlag erschienen.
Daran gearbeitet, erzählt Marek, habe sie meistens an den Wochenenden. Ihr Buch, verfasst in einfacher Sprache, soll „ein Leitfaden durch den ParagrafenDschungel sein“. Generell müsse man beim Thema Korruption mehr Aufklärung betreiben. Denn oft stecken nicht anzugtragende Gauner hinter Korruption, sondern schlichte Unwissenheit von Leuten, „die sich eigentlich anständig verhalten wollen“. Bedeutung: Schaumrolle. Von Günter Kaiblinger.
Mehr Mundart im neuen Buch „Trouti“.