Österreich muss die
Will Österreich den Klima-Zusagen von Paris gerecht werden, müssen heuer einschneidende Maßnahmen folgen, sagen Wirtschaftsforscher. Davon ist bislang aber wenig zu sehen.
Die Zeit drängt. Zumindest dann, wenn Österreichs Politiker jene Vereinbarungen ernst nehmen, denen sie vor einem Monat beim Weltklimagipfel in Paris euphorisch zugestimmt haben. Soll der CO2-Ausstoß zur Mitte des Jahrhunderts tatsächlich auf nahezu null abgesunken sein, müssen die ersten entscheidenden Schritte in diese Richtung bereits heuer gesetzt werden, mahnen Experten. Jeder Monat, der ungenützt verstreicht, mache die Ziele ein Stück schwieriger erreichbar – und vor allem wesentlich teurer.
VERKEHR
Dass das Land bereits klimavorbildlich auf Zielkurs sei, wie politisch suggeriert wird, hält einer Überprüfung nicht stand. Mit den bisher beschlossenen Klimaschutz-Maßnahmen lässt sich nicht einmal das Ziel für 2020 von 16 Prozent weniger CO2-Ausstoß erreichen, wie die Bundesregierung in ihrem aktuellen Maßnahmenkatalog selbst einräumt. Die darin für die nächsten Jahre vorgesehenen Vorhaben beschränken sich im Wesentlichen auf geplante nte Förderprojekte, kte, allgemeine Forschungsschwerwerpunkte und Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung. Wirklich Einscheidendes sucht man vergeblich.
Eine Wende in Richtung einer CO2-neutralen Gesellschaft lasse sich so nicht erreichen, sagt Wifo-Chef Karl Aiginger. „Dafür muss die Politik jetzt sofort handeln. Jedes Auto mit hohem Spritverbrauch, das 2016 noch
WO H N E N gekauft wird, ist eine Belastung für die Zukunft. Jedes neue Haus, in dem 2016 noch eine Ölheizung eingebaut wird, entfernt uns einen Schritt weiter von den Zielen.“Häuser, die heuer errichtet werden, stünden erst in 40 Jahren, also im Jahr 2056, zur Sanierung an, rechnet der Wirtschaftsforscher vor. „Wenn die Politik also weiter erlaubt, dass solche Häuser noch fossile Heizsysteme verwenden, ist das ein absoluter Widerspruch zu den Vereinbarungen von Paris.“
Anstalten, davon abzugehen, gibt es in Österreich nicht. Über das neue Energieeffizienzgesetz lassen sich Ölheizungen sogar als ökologische Effizienzmaßnahme anrechnen. „Ein schwerer Fehler, der typische Versuch, nur marginale Änderungen durchzuführen“, kritisiert Aiginger. Auch im Verkehr hat die Politik bisher nicht auf den wachsen-