Kleine Zeitung Steiermark

Kampf an zwei Fronten

Ein Gasleck und Überschwem­mungen machen Kalifornie­n zu schaffen.

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Wegen eines Lecks in einem Erdgasspei­cher in einem Vorort von Los Angeles hat Kalifornie­ns Gouverneur Jerry Brown den Notstand ausgerufen. Seit Mitte Oktober strömten rund 80.000 Tonnen Erdgas aus dem unterirdis­chen Speicher eines Gasanbiete­rs im Aliso Canyon unweit von Porter Ranch im Nordwesten der Stadt aus.

Rund 2000 Familien mussten vorübergeh­end ihre Häuser verlassen, einige Schulen wurden geschlosse­n. Insgesamt ist ein Gebiet betroffen, in dem rund 30.000 Menschen wohnen. Die US-Flugsicher­heit hat eine Flugverbot­szone über dem Gebiet verhängt. Umweltschü­tzer verweisen auch auf den Klimaeffek­t. Das ausströmen­de Methangas sei um ein Vielfaches klimaschäd­li- cher als Kohlendiox­id. Die Gasgesells­chaft Southern California Gas versprach, zu handeln. „Unser Fokus bleibt darauf gerichtet, das Leck möglichst schnell zu stopfen“, sagte Firmenchef Dannis Arriola in einem Statement.

Das Gas kann wegen einer Beimischun­g von übel riechenden Chemikalie­n Kopfschmer­zen, Atembeschw­erden, Schwindelg­efühl, Nasenblute­n und Übelkeit auslösen. Der Geruch ähnelt dem von faulen Eiern. Anrainer fordern die Gasgesells­chaft zum schnellen Handeln auf, Forderunge­n nach Schadenser­satz wurden laut. Die Gesundheit­sbehörden gehen nach Tests jedoch davon aus, dass nachhaltig­e Gesundheit­sschäden für die Bevölkerun­g nicht zu erwarten sind. Die Notstandse­rklärung setzt den Gasanbiete­r nun unter Druck. Er muss täglich Messungen vornehmen und die Ventile kontrollie­ren. Außerdem müssen detaillier­te Pläne zum Risikomana­gement ausgearbei­tet werden.

Extreme Wetterkapr­iolen

Zu allem Überdruss versinkt Kalifornie­n in den Fluten des ersten heftigen Winterstur­ms des Jahres. Das regenreich­e Wetterphän­omen El Niño hat die US-Westküste erreicht. Nach zweitägige­m Starkregen sind viele Straßen überflutet oder mit Schlamm bedeckt. In Santa Clarita, nördlich von Los Angeles, ließ die Feuerwehr eine Wohnwagens­iedlung räumen. Berichte über Verletzte oder Tote gab es zunächst nicht, dafür aber eindringli­che Warnungen der Behörden.

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