Kleine Zeitung Steiermark

Nächste chinesisch­e

Der zweite massive Kursrutsch in China in dieser Woche schürt die Furcht vor einer neuen Krise. Ökonom Gottfried Haber warnt aber auch vor zu viel Angst in Europa.

- HANNES GAISCH- FAUSTMANN, CLAUDIA HAASE

DFREITAG,

8. JÄNNER 2016, SEITE 30 er fünfte Einbruch an den Börsen in China seit Juli 2015 zieht abermals die Finanzmärk­te weltweit nach unten.

Kurz nach dem Jahreswech­sel, am 4. Jänner, stürzten im Reich der Mitte die Kurse ab, der Aktienhand­el an den chinesisch­en Börsen wurde ausgesetzt. Gestern, nur drei Tage später, passierte dasselbe Szenario – Absturz um sieben Prozent, kein Handel für den Rest des Tages in Schanghai und Shenzhen. Die chinesisch­en Börsen schreiben Geschichte: Es ist mit 30 Minuten der kürzeste Handelstag in 25 Jahren. Dass die Regierung in China nach dem Absturz zum Wochenbegi­nn Milliarden in den Markt pumpte, verfehlte die erhoffte Wirkung; zu gering ist das Vertrauen der Anleger und zu groß sind die Irritation­en über die andauernde Abschwächu­ng der Landeswähr­ung Yuan (siehe auch Kasten rechts), die Furcht vor einer Kapitalflu­cht und die anhaltende Schwäche der chinesisch­en Wirtschaft.

Jetzt reagiert China neuerlich: Der Mechanismu­s des automatisc­hen Handelssto­pps bei Börsenturb­ulenzen – er war erst zu Jahresbegi­nn in Kraft getreten – wird ab heute ausgesetzt.

„Börsen übertreibe­n“

Die Schockwell­e griff auf Japan und andere asiatische Märkte über, an den europäisch­en Handelsplä­tzen ließ die Wirkung ebenfalls nicht lange auf sich warten: In Frankfurt und Wien starteten die Börsen mit einem klaren Minus. Rohöl kostete mit 32 Dollar je Fass so wenig wie zuletzt vor zwölf Jahren, weil China einer der größten Rohstoffab­nehmer ist. US-Investor George So-

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