Auf allen Ebenen
Langfristiges Denken und Nachhaltigkeit sind in einem Kloster mit mehr als 900-jähriger Geschichte eine Selbstverständlichkeit. „Die Substanz ist über Jahrhunderte gewachsen, damit muss man sehr sorgsam umgehen“, schildert Pater Gerwig Romirer den Zugang der Bewohner des Stifts St. Lambrecht, die unter die Bauherren gingen. Folgerichtig wurde beim Bau der Veranstaltungsräume des Klosters durch das Planungsbüro „Reitmayr Architekten“vor mittlerweile zehn Jahren gleich ein Masterplan für das gesamte baro- cke Ensemble gemacht. „Seither wird je nach Verfügbarkeit der finanziellen Mittel Schritt für Schritt modernisiert und umgebaut“, erzählt der Architekt Peter Reitmayr.
Mit Umbauphase vier ging man 2012 die zwölf 35 bis 55 Quadratmeter großen Wohnbereiche der Mönche an: sechs Meter hohe Räume mit jeweils einem Waschbecken im Zimmer und einem Gemeinschaftsbad für alle Bewohner. „Die Klausur wurde in den 1950ern das letzte Mal umgebaut, damals kam fließendes Wasser ins Gebäude, seither wur- de nur ausgemalt“, erzählt Pater Gerwig. Das Wichtigste für eine wohnliche Atmosphäre war zunächst einmal also die Wärmedämmung: „Der Gang zu den Zimmern ist unbeheizt, zusätzlich liegt die Hälfte der Räume über dem Kreuzgang“, sagt der Pater. Decke und Boden wurden also gedämmt, die Fenster saniert, Strom- und Wasserleitungen auf den neuesten Stand gebracht. „Danach ging es nur noch um die Fragen: Wie lebt der Mensch? Was braucht er wirklich“, sagt Reitmayr mit dem Blick auf eine Gemeinschaft von