Dopingsumpf?
Dopingfall gegeben, der war aber auf Drogenkonsum zurückzuführen. Grundner: „Mir ist das Thema Doping sowieso unverständlich. Wenn man ehrlich ist, bewegen wir uns mit unseren Leistungen nur im besseren Hobbybereich.“
Die Nationale Anti-Doping Agentur (Nada) listet auf ihrer Website alle gesperrten Sportler. Darunter fallen neben vielen Radfahrern, Leichtathleten und Langläufern aus der Kraftszene Silvio Ajfrid (Buchkirchen/OÖ/lebenslange Sperre seit 2002), Ernst Dankl (Kirchberg/Tirol/8 Jahre Sperre bis 2017), Oleksandr Korovka (Voest Linz/Ukraine, Sperre 2011 bis 2014) und eben der Steirer Pichler. „Über die Steiermark als Doping-Eldorado liegt uns derzeit nichts vor“, sagt David Müller von der Nada. „Es ist kein größeres Netzwerk wahrnehmbar, es sind wohl eher Einzelfälle.“
Die können sich aber auch häufen, wie Obmann Anton Bärnthaler vom ATUS Zeltweg aus eigener Erfahrung mit Athleten weiß: „Nur von der Nudelsuppn allein kommt nichts“, sagt er. Jeder nimmt etwas. Dumm ist nur, wer sich erwischen lässt. In seiner aktiven Zeit griff auch er zu unerlaubten Mitteln, schaffte so Kniebeugen mit 277 Kilogramm. „Das hätte ich ohne Doping nie geschafft“, gibt Bärnthaler zu. „Jetzt trau ich mich das sagen. Ich bin 64 Jahre, mache immer noch Kniebeugen mit 180 Kilogramm. Komplett sauber und gesund!“ „Kein Netzwerk wahrnehmbar“: David Müller
Schwerverbrecher
„Wenn ich vom Weltrekord mit 470 Kilogramm höre, lachen ja die Hühner! Das ist ohne Doping unschaffbar. Aber der Athlet gilt offiziell als sauber“, sagt Bärnthaler. Was ihn noch ärgert: „Wenn du im Kraftsport Staatsmeister wirst, bekommst du einen feuchten Händedruck. Wirst du zum Dopingfall, stehst du wie ein Schwerverbrecher in der Zeitung. Die sollten mehr bei den Skifahrern testen!“Was laut Müller aber sowieso passiert: Der ÖSV wird am häufigsten kontrolliert.
M U R TA L