Kleine Zeitung Steiermark

Weltweites Interesse am Grazer Kunsthaus

32 Bewerber gibt’s für die Kunsthaus-Leitung. Hearings der Kandidaten ab Ende Februar.

- UTE BAUMHACKL

GRAZ. Das sind also die Fakten: 32 Personen haben sich bis Ende der Frist am 31. Dezember 2015 um die Leitung des Grazer Kunsthause­s beworben. Elf der Bewerbunge­n kamen aus Österreich, 21 aus dem Ausland.

Eine sechsköpfi­ge Findungsko­mmission wird nach Hearings Ende Februar einen Dreiervors­chlag an die Eigentümer Stadt Graz und Land Steiermark übermittel­n. Geht alles flott (und das sollte es, weil die Planung des Programms für 2017 in der knappen Zeit ja keine kleine Herausford­erung ist), könnte der neue Kunsthaus-Chef seinen Job also schon zur Jahresmitt­e antreten.

Und vielleicht wird es ja eine Kunsthaus-Chefin. 15 Frauen sind unter den 32 Kandidaten, „und die Dichte an guten Bewerberin­nen ist richtig super“, freut sich Joanneums-Direktor Wolfgang Muchitsch. Auf Nachfrage hält er die Chance auf eine Leiterin „für eine sehr, sehr große. Ohne da vorgreifen zu wollen.“Good News aus dem Universalm­useum also, das nach Peter Pakeschs Abgang im vergangene­n Herbst einen zentralen Posten neu besetzen muss – immerhin geht es im Kunsthaus um Gegenwarts­kunst in internatio­nal wie regional relevanten Kontexten. „Die weitere Auswahl wird keine einfache“, ist Muchitsch jedenfalls sicher. Wohl auch, weil es mehrere Bewerbunge­n aus dem Joanneum selbst gegeben haben soll.

Offenes Geheimnis

Vorerst werden alle Bewerbunge­n vertraulic­h behandelt, aus Rücksicht auf bestehende Verträge. Ein offenes Geheimnis ist es hingegen, dass eine Persönlich­keit mit Erfahrung und internatio­nalen Verbindung­en favorisier­t wird: „Man sucht ja mit einem Menschen auch sein Netzwerk aus, und da ist uns mit Peter Pakeschs Abschied in der Kunst- und Museumssze­ne letztlich doch einiges verloren gegangen“, argumentie­rt Muchitsch. Spannend wird auch, ob die Findungsko­mmission die politische Forderung nach populärere­m Programm berücksich­tigt. Die Programmli­nie der Kandidaten werde man sich auf jeden Fall ansehen, bestätigt Kommission­smitglied Muchitsch: „Wer steht für welche Art von Themen, wer arbeitet mit welchen Künstlern?“

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Kunsthause­röffnung 2003: Neue Leitung soll Scharen wie damals anlocken

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