Paris-Attentäter bastelten Bomben in Brüssel
Belgische Polizei entdeckt Terroristen-Unterschlupf.
BRÜSSEL. Nach dem vereitelten Anschlag zum Jahrestag des Angriffs auf das Pariser Magazin Charlie Hebdo fürchten belgische Sicherheitsexperten neue Terrorakte in Belgien. „Wir sind uns der symbolischen Bedeutung des Datums 15. Jänner bewusst“, sagte Bundesanwalt Frédéric Van Leeuw. Am 15. Jänner 2015 waren bei einem AntiTerroreinsatz im ostbelgischen Verviers zwei mutmaßliche Islamisten erschossen worden. Als Kopf der Zelle gilt der Syrien-Kämpfer Abdelhamid Abaaoud, Hintermann der Pariser Anschläge, der bei einem Anti-Terroreinsatz im französischen St. Denis ums Leben kam. Nach seinem Komplizen Salah Abdeslam wird weiter gefahndet. Beide stammen aus dem Brüsseler Viertel Molenbeek.
Nach Berichten belgischer Medien hat die Polizei bereits im Dezember die Bombenwerkstatt der Pariser Attentäter im Brüsseler Stadtteil Schaarbeek entdeckt. Die Ermittler fanden in einem Appartement Spuren des explosiven Stoffs Acetonperoxid und drei selbst gefertigte Bombengürtel, wie sie die Selbstmordattentäter von Paris getragen hatten. Die Fahnder vermuten, dass auch Salah Abdeslam die Wohnung auf seiner Flucht benutzte, da man seine Fingerabdrücke dort fand. Die Wohnung war unter Angabe einer falschen Identität gemietet worden.
Der 26-jährige Islamist Abdeslam hatte sich nach den Anschlägen von Paris nach Brüssel abgesetzt. Freunde hatten ihn in der französischen Hauptstadt abgeholt und nahe des KönigBaudouin-Stadions abgesetzt. Von dort ließ er sich von Bekannten nach Schaarbeek bringen. Nach einem Gespräch in einem Café verabschiedete er sich mit den Worten: „Wir werden uns nicht wiedersehen.“