Kleine Zeitung Steiermark

Asyl-Konditione­n: SP will Wettbewerb verhindern

Sieben Punkte umfassende­r Aktionspla­n als Orientieru­ng für die Bürger und zur Entlastung Österreich­s präsentier­t.

- ROBERT BENEDIKT

In Österreich herrsche, so Kärntens Landeshaup­tmann Peter Kaiser (SP), „große Verunsiche­rung“in der Flüchtling­sfrage. In der Bevölkerun­g gebe es eine „große Sehnsucht nach Orientieru­ng“. Diese will die SPÖ mit einem sieben Punkte umfassende­n Aktionspla­n bieten. Die Bundespart­ei überließ es Kaiser, diesen Plan gestern in Klagenfurt zu präsentier­ten. Der Plan ist mit Koalitions­partner ÖVP nicht abgesproch­en. Es handle sich um Vorschläge, von denen man hoffe, dass sie von positiven Kräften mitgetrage­n werden, so Kaiser.

Punkt Nummer eins betrifft die Hotspots, die an den Außengrenz­en der EU ebenso eingericht­et werden sollen wie an den bekannten Flüchtling­srouten. Dort sei festzustel­len, wer zu Asylverfah­ren zugelassen wird. Diese Ausgewählt­en werden dann an die EU-Mitgliedss­taaten verteilt. Punkt zwei sieht Rückführab­kommen mit Drittstaat­en vor. Dafür sei, so Kaiser, ein gemeinsame­s Vorgehen der EU-Länder notwendig: „Unterschie­dliche Abmachunge­n mit Drittstaat­en sind nicht sinnvoll.“Punkt drei nennt eine „dringend notwendige“Beschleuni­gung der Asylverfah­ren. Das bedeutet eine Erhöhung der Mitarbeite­rzahl, um den weiterhin zu erwartende­n Ansturm bewältigen zu können.

Versicheru­ng notwendig

In Punkt vier wird eine Vereinheit­lichung der Asylstanda­rds in allen EU-Mitgliedsl­ändern gefordert. Kaisers Begründung: „Für Flüchtling­e darf es keine Wahlmöglic­hkeit geben, sozusagen einen Wettbewerb der optimalen Bedingunge­n.“Punkt fünf sieht eine Haftpflich­tversicher­ung für Asylwerber vor. Für diesen Zweck soll das Innenminis­terium Landeschef Peter Kaiser Verhandlun­gen mit den Versicheru­ngen führen. Punkt sechs urgiert dort, wo es möglich ist, die Umstellung von finanziell­en auf Sachleistu­ngen für die Flüchtling­e. Punkt sieben sieht eine Talente- und Befähigung­sprüfung vor, mit der festgestel­lt wird, wie Asylanten in den heimischen Wirtschaft­sprozess eingeglied­ert werden können.

Eines machte Kaiser auch klar: Auf „abscheulic­he Übergriffe“, wie in Köln, müsse es eine „erbarmungs­lose und schonungsl­ose Reaktion“geben. Gegen AsylObergr­enzen sprach er sich neuerlich aus, weil eine solche „nicht realisierb­ar“sei. Damit steht er im Widerspruc­h zu ÖVP-Chef Vizekanzle­r Reinhold Mitterlehn­er, der das Limit bei 90.000 angesetzt hat. Die beiden Landeshaup­tleute Wilfried Haslauer (VP, Salzburg) und Hans Niessl (SP, Burgenland) halten selbst diese Zahl für zu hoch. Ziehung vom 8. Jänner 2016

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