Kleine Zeitung Steiermark

Prüfer wurmt Ausseer

Gemeindeau­fsicht prüfte Bad Aussee: Vieles machte die Kurstadt richtig, umso ärgerliche­r erschienen Fehler bei Abgaben, Mahnungen oder Dokumenten.

- THOMAS ROSSACHER

Bärnbach, Gratkorn oder Hart bei Graz: Wo immer die Gemeindeau­fsicht in letzter Zeit die Lupe gezückt hat, zeigte sich ein Finanzdile­mma. Das ist im jüngst geprüften Bad Aussee nicht so. Die Stadtgemei­nde, berühmt für Narzissenf­est und Sommerfris­che, erlebte zwar finanziell angespannt­e Jahre – nicht zuletzt, weil man zu hohe Förderunge­n gewährt und sich bei Investitio­nen verzettelt hat. Doch nach Jahren mit Abgängen ist die Kommune (4763 Einwohner) mittlerwei­le wieder auf Kurs. Ende 2014 stand unter dem ordentlich­en Haushalt (rund 12,5 Millionen Euro) ein kleines Plus. Knapp zwei Millionen lagen im außerorden­tlichen Haushalt. Zu schultern waren aber noch Darlehen von 8,5 Millionen Euro und Haftungen über mehr als 7,5 Millionen. Das geht aus dem Prüfberich­t von Ende 2015 hervor, aus dem immer mehr Details durchsicke­rn. So stießen die Prüfer auf keine Malversati­onen, sehr wohl aber Fälle von Schlampigk­eit. Konkret: Gemahnt. Auch in Bad Aussee gab es eine Liste mit offenen Forderunge­n, die Jahre zurückreic­hen. Das Mahnwesen soll nicht son- derlich modern gewesen sein – in der Regel hat man dem Geld nachtelefo­niert. Erhöht. Die Abgaben und Gebühren waren kostendeck­end und Überschüss­e keine Seltenheit. Der Haken: Bei den Erhöhungen passierten in der Vergangenh­eit rechtliche Fehler. Daher hätten die Bad Ausseer streng genommen nicht höhere Tarife für Wasser, Kanal oder Abfall bezahlen müssen. Allerdings gab es keine Einsprüche.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria