Prüfer wurmt Ausseer
Gemeindeaufsicht prüfte Bad Aussee: Vieles machte die Kurstadt richtig, umso ärgerlicher erschienen Fehler bei Abgaben, Mahnungen oder Dokumenten.
Bärnbach, Gratkorn oder Hart bei Graz: Wo immer die Gemeindeaufsicht in letzter Zeit die Lupe gezückt hat, zeigte sich ein Finanzdilemma. Das ist im jüngst geprüften Bad Aussee nicht so. Die Stadtgemeinde, berühmt für Narzissenfest und Sommerfrische, erlebte zwar finanziell angespannte Jahre – nicht zuletzt, weil man zu hohe Förderungen gewährt und sich bei Investitionen verzettelt hat. Doch nach Jahren mit Abgängen ist die Kommune (4763 Einwohner) mittlerweile wieder auf Kurs. Ende 2014 stand unter dem ordentlichen Haushalt (rund 12,5 Millionen Euro) ein kleines Plus. Knapp zwei Millionen lagen im außerordentlichen Haushalt. Zu schultern waren aber noch Darlehen von 8,5 Millionen Euro und Haftungen über mehr als 7,5 Millionen. Das geht aus dem Prüfbericht von Ende 2015 hervor, aus dem immer mehr Details durchsickern. So stießen die Prüfer auf keine Malversationen, sehr wohl aber Fälle von Schlampigkeit. Konkret: Gemahnt. Auch in Bad Aussee gab es eine Liste mit offenen Forderungen, die Jahre zurückreichen. Das Mahnwesen soll nicht son- derlich modern gewesen sein – in der Regel hat man dem Geld nachtelefoniert. Erhöht. Die Abgaben und Gebühren waren kostendeckend und Überschüsse keine Seltenheit. Der Haken: Bei den Erhöhungen passierten in der Vergangenheit rechtliche Fehler. Daher hätten die Bad Ausseer streng genommen nicht höhere Tarife für Wasser, Kanal oder Abfall bezahlen müssen. Allerdings gab es keine Einsprüche.