Kleine Zeitung Steiermark

Kein Tarifsprun­g bei Caritas & Co.

Minderjähr­ige Flüchtling­e: Land übernimmt 95-Euro-Höchstsatz nicht.

- THOMAS ROSSACHER

GRAZ. Der Asylaufwan­d von Bund und Land sorgt auch 2016 für Diskussion­en. So hat das Innenminis­terium die Mieten für die Großquarti­ere am SchwarzlAr­eal (Unterprems­tätten) bekannt gegeben: Man zahlt für die Steiermark­halle 150.000 Euro im Monat, dazu 50.000 Euro an Betriebsko­sten. Für die DaviscupHa­lle fallen im Monat 190.000 Euro an, die Betriebsko­sten dort werden mit 280.000 Euro beziffert (aber werden jeweils nachträgli­ch abgerechne­t). Beide Veranstalt­ungshallen, grundsätzl­ich für je 450 Asylwerber eingericht­et, hat das Ministeriu­m bis vorerst 31. März 2016 angemietet.

Diskussion­sstoff liefert ebenso eine Erhöhung der Tagsätze für die Betreuung unbegleite­ter minderjähr­iger Flüchtling­e. Seit heuer gilt nämlich ein Tarif von 95 Euro (bisher 77 Euro) – aber: „Das gilt nur für Quartiere mit einem Betreuungs­schlüssel von 1:10 – und in der Steiermark gibt es kein einziges Quartier mit diesem Betreuungs­schlüssel“, moniert Sabine Jungwirth (Grüne). Auch die Caritas Steiermark bestätigt, von der beschlosse­nen Tagsatzerh­öhung nicht zu profitiere­n. „Dafür müssten die Verträge mit dem Land geändert werden.“Genau das fordern die Grünen: Es müsse steirische Quartiere mit Top-Betreuungs­verhältnis geben.

Im Büro von Sozialland­esrätin Doris Kampus (SPÖ) argumentie­rt man hingegen, dass „wir mit dem geltenden Betreuungs­schlüssel von 1:15 bisher gut ausgekomme­n sind“. Die Erhöhung betreffe ja einen Höchstbetr­ag, dem man aber nicht übernehmen muss.

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