Skistars wollen mit Bestpreis durchs Ziel
Hermann Maier und Rainer Schönfelder eröffnen im Jänner zwei Diskont-Hotels für Skifahrer. Geplant sind 15 in ganz Österreich.
Während man für die Schauplätze ihrer heroischen Fahrten, die Streif und den Ganslernhang in Kitzbühel, noch den Schnee zusammenkratzt, sind Hermann Maier und Rainer Schönfelder ganz glücklich über den bisher schneearmen Winter. Man hätte damit ein „ideales Jahr zum Bauen erwischt“, so der Herminator. Noch rechtzeitig vor dem Hahnenkamm-Spektakel eröffnen die beiden Alt-Skistars Mitte Jänner im nahen St. Johann in Tirol ihr erstes Adeo Alpin Hotel. Zwei Wochen später öffnet das Adeo Alpin Hotel im Salzburger Skitourenzentrum Zederhaus seine Tore. Die Skisport-Ikone Maier und der quirlige Schönfelder als Investoren und Hoteliers mit einem auf Skifahrer zugeschnittenen Konzept – woran werden die Gäste das spüren? „Uns Skiprofis“, betont Schönfelder, „merkt man am Preis.“
Billig-Konzept
Ab 68 Euro Übernachtungspreis fürs 22 Quadratmeter große Doppelzimmer bzw. 34 Euro pro Person in Zederhaus sowie ab 72/36 Euro in St. Johann habe man dennoch „alles, was ein Skifahrer braucht: kleine Sauna, Fitnessraum, Wärmespind“, macht Schönfelder das Billig-Konzept von Adeo Alpin mundig. „Unser Top-Angebot richtet sich an Familien: für vier Personen zwei Doppelzimmer mit Durchgangstür ab 88 Euro. Frühstück oder Halbpension kann man dazubuchen.“60 Zimmer wird das Hotel in Zederhaus haben, 83 Zimmer das Hotel in St. Johann, wo gerade noch letzte Arbeiten auf Hochtouren laufen und Maier und Schönfelder zwischen Gerüsten, Kabeln und Paletten auf den Feinschliff schauen.
15-Millionen-Investment
An beiden Standorten investieren sie zusammen um die 15 Millionen Euro. „Richtig effizient wird es, wenn es mehrere Standorte sein werden. Unser Ziel sind zehn bis 15 Standorte“, verraten die Alt-Skiasse. „Wir wollen jährlich ein bis zwei neue Hotels errichten. Außer Wien und Burgenland verträgt jedes Bundesland zwei Standorte“, so Schönfelder.
Auf jeden Fall solle das AdeoKonzept im Winter besser klappen als ein Low-Budget-Anlauf unter dem Namen Adeo mit zwei Hotels an Autobahnen durch andere Eigentümer und Betreiber.
Bauchfleck
Von Tiroler Unternehmern war das Adeo-Budgetkonzept entwickelt worden, bei zwei Immobilien aus der Conwert-Gruppe endete es mit einem Bauchfleck. Für die zwei Hotels in Puch bei Salzburg und Ansfelden bei Linz musste die „Low Budget HotelbetriebsgmbH“im August Insolvenz anmelden. Laut dem Fach- medium Tourist Austria International hätte Adeo Missstände an den Hotels moniert, die ConwertTochter TPI umgekehrt auf Räumung geklagt. Ansfelden ist derzeit geschlossen.
„Keine Altlasten“
„Wir sind mit diesen Betrieben weder finanziell noch gesellschaftsrechtlich verbunden“, betont Schönfelder. „Wir glauben an das Budgetkonzept, das an anderen Betrieben mehrere Jahre erfolgreich angewandt wurde. Wir nehmen keine Altlasten mit.“
Man achte bei den Adeo Alpin Hotels auf höhere Effizienz und sehe das auch durch die ERP-Förderstelle, die bei Zederhaus mitwirkte, bestätigt. Skilegende Maier und Slalomakrobat Schönfelder bauen deshalb ihre Hotels als Investoren mit eigener Errichtungsgesellschaft und führen sie auch mit jeweils eigenen Betreibergesellschaften. Maier ist laut Schönfelder mit 15 Prozent beteiligt, den Löwenanteil hält der Kärntner mit acht Prozent direkt sowie 77 Prozent mit seiner Investmentfirma „You Will Like It