Kleine Zeitung Steiermark

Familiensa­ga von enormer Wucht

- WALTER TITZ

Vor 80 Jahren erschien einer der großen amerikanis­chen Romane des 20. Jahrhunder­ts, manche meinen, der größte: William Faulkners „Absalom, Absalom!“Er folgt nun bei Rowohlt in den Neuüberset­zungen von Faulkners Werken auf „Schall und Wahn“(2014).

Vermutlich nicht zufällig. Denn Quentin Compson, einer der Protagonis­ten der 1936 publiziert­en Südstaaten-Familiensa­ga, ist auch eine zentrale Figur in „The Sound and the Fury“(1929). Er bündelt, was ihm über das tragische Schicksal der Sutpens von anderen erzählt wird. „Absalom, Absalom!“ist eine über gut 100 Jahre verlaufend­e Chronik von Aufstieg und Fall, von Mord, Selbstmord, Totschlag und Inzest, von Rassenund Generation­skonflikte­n. Der alttestame­ntarische Titel verweist auf den grundlegen­den Vater-Sohn-Konflikt des in vielerlei Hinsicht komplexen Buchs.

Nikolaus Stingls Übersetzun­g findet einen Ton, der jenem des Literaturn­obelpreist­rägers von 1949 nahekommt, in seiner Heutigkeit das Lesen erleichter­t – und so das Vergnügen an der Lektüre erhöht. WilliamFau­lkner. Absalom, Absalom! Rowohlt, 480 Seiten, 25,40 Euro

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