Kleine Zeitung Steiermark

Vier für die Hofburg testen ihre

Fairnessab­kommen werden die vier keines brauchen: Rudolf Hundstorfe­r, Andreas Khol, Alexander Van der Bellen und Irmgard Griss trafen erstmals aufeinande­r: höflich und witzig.

- THOMAS GÖTZ

Schlangen formen sich vor dem Radiokultu­rhaus, bald sind die Zählkarten ausgebucht. Die erste Konfrontat­ion der bisher vier Kandidaten für die Hofburg trifft auf reges Interesse, obwohl man sie auch bequem im Radio hätte verfolgen können.

„Ein Beitrag zur Streitkult­ur“heißt die Sendung mit Klaus Webhofer im Untertitel. Das ist treffend. Wieso man denn dieses Amt überhaupt haben wolle, fragt Webhofer. Als Gegengewic­ht zur Regierung, sagt Griss, die Unabhängig­e. Van der Bellen fasziniert die Idee, direkt gewählt zu sein. Hundstorfe­r will Brücken bauen und Khol ein „Bürgerpräs­ident“sein, ein stiller. Still? Hinter der Tapetentür.

Wie das Amt anlegen? Wie Heinz Fischer, der sei „vorbildlic­h“gewesen, sagt Van der Bel- len. „Mir fällt kein Fehler ein.“Eine „offene Hofburg“verheißt Hundstorfe­r, der auch lautere Töne verspricht als Khol. Griss will „jenen eine Stimme geben, die keine haben“. Leider, erzählt sie, gebe es sehr viel Angst, „jemand Unabhängig­en zu unterstütz­en“, erzählt sie. „Österreich ist nach wie vor ein Parteienst­aat und die Leute wollen das nicht mehr.“Khol nennt Joachim Gauck, den deutschen Präsidente­n, als Vorbild. Wie dieser werde auch er „das Kind beim Namen nennen“. Anders als Fischer, wird er gefragt, lässt die Antwort aber geschickt weg. Und die Leute sollen in die Hofburg dürfen, wie er sie einst ins Parlament geholt habe als dessen Präsident.

Bruchlinie­n wurden bei der Flüchtling­sfrage deutlich. Die Regierung habe „ein Signal gesetzt“, sagte Hundstorfe­r. Endlich. Van der Bellen sieht „schwere Probleme“bei der rechtliche­n Umsetzung der neuen Linie. Griss hält es für sehr fragwürdig, eine Linie festzulege­n, bevor ihre Rechtmäßig­keit noch geprüft ist. Khol hingegen hält ihr den Beitrittsv­ertrag vor, der Nationalst­aaten das Recht zuerkenne, den Zuzug festzulege­n.

In der Frage, wie mit der FPÖ umzugehen wäre, hätte sie die Mehrheit, zeigten sich die Unterschie­de am deutlichst­en. Wieder betonte Van der Bellen, die antieuropä­ische Linie der Partei sei das Schlimmste, was dem Land

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