Vier für die Hofburg testen ihre
Fairnessabkommen werden die vier keines brauchen: Rudolf Hundstorfer, Andreas Khol, Alexander Van der Bellen und Irmgard Griss trafen erstmals aufeinander: höflich und witzig.
Schlangen formen sich vor dem Radiokulturhaus, bald sind die Zählkarten ausgebucht. Die erste Konfrontation der bisher vier Kandidaten für die Hofburg trifft auf reges Interesse, obwohl man sie auch bequem im Radio hätte verfolgen können.
„Ein Beitrag zur Streitkultur“heißt die Sendung mit Klaus Webhofer im Untertitel. Das ist treffend. Wieso man denn dieses Amt überhaupt haben wolle, fragt Webhofer. Als Gegengewicht zur Regierung, sagt Griss, die Unabhängige. Van der Bellen fasziniert die Idee, direkt gewählt zu sein. Hundstorfer will Brücken bauen und Khol ein „Bürgerpräsident“sein, ein stiller. Still? Hinter der Tapetentür.
Wie das Amt anlegen? Wie Heinz Fischer, der sei „vorbildlich“gewesen, sagt Van der Bel- len. „Mir fällt kein Fehler ein.“Eine „offene Hofburg“verheißt Hundstorfer, der auch lautere Töne verspricht als Khol. Griss will „jenen eine Stimme geben, die keine haben“. Leider, erzählt sie, gebe es sehr viel Angst, „jemand Unabhängigen zu unterstützen“, erzählt sie. „Österreich ist nach wie vor ein Parteienstaat und die Leute wollen das nicht mehr.“Khol nennt Joachim Gauck, den deutschen Präsidenten, als Vorbild. Wie dieser werde auch er „das Kind beim Namen nennen“. Anders als Fischer, wird er gefragt, lässt die Antwort aber geschickt weg. Und die Leute sollen in die Hofburg dürfen, wie er sie einst ins Parlament geholt habe als dessen Präsident.
Bruchlinien wurden bei der Flüchtlingsfrage deutlich. Die Regierung habe „ein Signal gesetzt“, sagte Hundstorfer. Endlich. Van der Bellen sieht „schwere Probleme“bei der rechtlichen Umsetzung der neuen Linie. Griss hält es für sehr fragwürdig, eine Linie festzulegen, bevor ihre Rechtmäßigkeit noch geprüft ist. Khol hingegen hält ihr den Beitrittsvertrag vor, der Nationalstaaten das Recht zuerkenne, den Zuzug festzulegen.
In der Frage, wie mit der FPÖ umzugehen wäre, hätte sie die Mehrheit, zeigten sich die Unterschiede am deutlichsten. Wieder betonte Van der Bellen, die antieuropäische Linie der Partei sei das Schlimmste, was dem Land