Von Kuh- und Kirchenglocken
Öffnung der Forstwege dominiert Wahlkampf-Endspurt vor Bauernwahl.
Kurz bevor am Sonntag 135.000 Steirer ihre Vertretung in der Landwirtschaftskammer wählen dürfen, sorgt ein „Wald- und Wiesenthema“für Wahlkampf-Zündstoff. Nachdem sich die SPÖ am Samstag in Spielberg via Parteitagsbeschluss für eine Öffnung der Forststraßen für Mountainbiker ausgesprochen hat, kam dazu nun ein klares Nein vom ÖVP-Spitzenkandidaten Franz Titschenbacher: „Forststraßen sind in erster Linie ein Arbeitsplatz und kein Fitnessstudio.“Jetzt schalten auch die Roten einen Gang zurück: Die Diskussion darüber starte erst, ließ SP-Klubobmann Hannes Schwarz ausrichten. Dem Spitzenkandidaten der SPÖ-Bauern, Walter Schuster, gestern mit Michael Schickhofer wahlkämpfend unterwegs, geht dieser Rückzug noch zu wenig weit: „Ich bin gegen eine generelle Öffnung. Wenn, dann kann das nur im Einzelfall in Absprache mit dem betroffenen Land- oder Forstwirt passieren.“Der Streit um die Öffnung der Waldwege war übrigens mit ein Grund, warum der Unabhängige Bauernverband (UBV) und die Grünen (diese fordern Öffnung) heuer nicht mehr mit gemeinsamer Liste antreten. er UBV will heute lautstark den von ihm geforderten Umschwung in der Agrarpolitik ein-
Dläuten – mit Kuhglocken auf dem Hof von Florian Taucher, Spitzenkandidat im Wahlkreis 1 und ExSprecher der Gemeindeinitiative.
Kirchenglocken kommen dabei nicht zum Einsatz, mit kirchlichen Standpunkten auf einer Seite wähnt man sich beim UBV aber bei der Ablehnung des Handelsabkommens TTIP. Bei einer Debatte in Salzburg lehnte eine UBV-Abordnung TTIP ebenso ab wie Erzbischof Franz Lackner und SparChef Gerhard Drexel.